Wer sich vom Scheiss-auf-alles-Inhalt oder dem brutal eingesetzten Autotune im Song »Alles egal« triggern lässt, der wird mit dem dazugehörigen Video vermutlich auch Probleme haben. Die unerwartete Videoauskopplung aus dem immer noch brandaktuellen Album »Niete« (Dackelton Records/Broken Silence) kommt ausgerechnet zu dem Song, der bisher am meisten polarisiert. Die Ode ans selbstverkackte Leben mit einem übertriebenen ooooh-lastigen Mitgrölrefrain wird hier bildlich morbide angehaucht und in einem eher düsteren, teils klamaukigem Video verbraten. Das Leben feiern geht nur, wenn auch Tod und Endlichkeit thematisiert werden. MÄNNI zeigt hier sowohl der eigenen Existenz als auch der Leistungsgesellschaft den Mittelfinger; visuell und musikalisch eingebettet in seinem eigenen Punkrockkosmos, der bei »Alles egal« immer wieder die Schwelle zum Pop-Punk überschreitet.