MANHATTAN CENTURY – Man

Die Analogie ist nicht ganz treffend, doch beim Hören von „Man“ drängt sich gelegentlich ein Vergleich mit Tenacious D auf. Das liegt an den akustischen Rock-Momenten, der stilistischen Vielfalt und dem bisweilen überzeichnet wirkenden, aber markanten Gesang. MANHATTAN CENTURY neigt jedoch stärker zu Prog-Rock und -Metal und lotet dabei die metallischen Gefilde noch intensiver aus. Am anderen Ende des Spektrums stehen Pathos, Theatralik und Brillanz, die das Klangbild bereichern. Seit ihrer Gründung im Jahr 2022 verfolgt die Band einen Sci-Fi-Plot, der sich über alle Veröffentlichungen hinweg weiterentwickelt und in den jeweiligen Handlungssträngen musikalisch unterschiedlich umgesetzt wird. Das gebotene Spektrum ist verdammt breit. Die Musiker sprechen von einer „Suche nach Einfachheit und Orientierung“, was zunächst paradox erscheint, sich jedoch zumindest in den eingängigen Gesangslinien widerspiegelt. Die Kompositionen sind komplex, aber stets nachvollziehbar und spannend – niemals überladen oder progressiv um ihrer selbst willen. Mit ihrer zweiten Veröffentlichung liefern MANHATTAN CENTURY ein beeindruckendes Werk ab, das Prog-Rock- und -Metal-Fans begeistern dürfte. Die Band, die bereits Shows für Cynic, Persephone und Dvne eröffnete, positioniert sich schlüssig zwischen Tradition und Moderne – eine klasse Formation.

(Eigenrelease/manhattancentury.bandcamp.com)