MANU LOUIS – Club Copy

Auf bandcamp lässt sich mit Blick auf das musikalische Gebotene Folgendes nachlesen: „MANU LOUIS mixes chanson française, genial dilettante, avant-garde composer, new beat, old hit, art-pop & hard bop.“ Diese Beschreibung klingt so verkopft und künstlich wie das Album. Es passt demnach. Der aus Belgien stammende Sound-Tüftler, der inzwischen in der deutschen Hauptstadt lebt, tritt mit einem breit aufgesetzten, futuristisch anmutenden Crossover an. Die zehn Stücke sind als experimentell geprägt und im Verdauen nicht einfach zu umreißen. Letztlich geht es auf „Club Copy“ schon um Tanztauglichkeit, wiedererkennbare Beats und elektronischen Pop. Schnelle Mitnahmeeffekte oder Biederkeit darf man dennoch nicht erwarten. MANU LOUIS kritisiert die Schattenseiten der Globalisierung, die weltweit um sich greifende Konformität und stellt die zunehmende Anonymisierung als Problem dar. Ja klar, da ist viel Wahres dran. Das Album des zugezogenen Berliners wirkt dystopisch und seltsam entrückt. Exakt darauf legt es der Künstler an, der mit der Wahl seiner Feature-Gäste diese Wirkungsrichtung bewusst verstärkt. Bis hin zum an die Beatles angelehnten Cover-Artwork lässt „Club Copy“ seine Hörer dennoch ein Stück weit ratlos zurück. Irgendwie bleibt zu viel offen oder wird nicht eindeutig aufgelöst und zu Ende geführt. So das Gefühl…

(Igloo)