Die Italiener sind schon einige Jahre lang aktiv. „Erebos“ markiert zugleich ihre dritte Veröffentlichung und das zweite Album. Was von Beginn an offenbar ist: mit dem Schaffen von Isis, Neurosis und Cult Of Luna sind die Musiker aus Bergamo einschlägig vertraut. Ästhetik und Entwicklung der sechs Tracks lassen keine andere Lesart zu, wobei die musikalische Nähe zu Isis am Stärken ausgeprägt ist. Von den Besten zu lernen und ihnen nachzueifern, ist keine schlechte Idee. Im Idealfall gesellen sich eigene Ideen und Ansätze hinzu. Bei METIDE ist das allerdings nicht so. Das geht zulasten der Eigenständigkeit, ändert aber nichts daran, dass das Zweitwerk der Italiener Eindruck schindet und spannend aufgesetzt ist. Die Hart-Zart- und Laut-Leise-Kontraste erklingen so, wie man es hören will. Die Wall-of-Sound kommt intensiv, monströs und düster-heavy. Die einzelnen Stücke von „Erebos“ erhalten viel Raum zum Wachsen. Alle Songs bewegen sich im Dunstkreis der Spielzeit von zehn Minuten. Die Italiener präsentieren sich ansprechend experimentell und suchend, ohne das der Sound-Fluss und die Hörbarkeit leiden. Was gut gefällt: die Vocals sind eher flächig gesetzt und stützen die Atmosphäre. Die eigentlichen Wörter und Texte geraten mitunter in den Hintergrund, ohne dass man sich daran stört. Hierbei unterscheidet sich der Ansatz des Quartetts aus Bergamo dann doch von den genannten Inspirationsquellen. METIDE stellen mehr als andere Gruppen auf das Instrumentale ab, ohne komplett gesanglos aufzuspielen. Das taugt für bleibende Momente und führt zu einem hörenswerten Album.
(Black Lion)