MONUMENT – Abyss

Der Vollzeit-Einstand der Band aus Lausanne gestaltet sich in vielfacher Hinsicht eigenwillig und schrullig. Die Wahl des Namens MONUMENT, den die Schweizer mit etlichen anderen Gruppen teilen, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Fünfer ansonsten seinen eigenen Sound-Kosmos aufsetzt. Die Musiker zeigen sich bestrebt, gängige Konventionen, Strukturen und Klänge zu vermeiden und den Rock in weiter Auslegung für sich neu zu entdecken. „Abyss“ klingt über die volle Spielzeit von 45 Minuten anders und schief; ungewöhnlich und deshalb auffällig. Das ist kein Zufall. MONUMENT weisen mit voller Absicht darauf hin, dass sie als Band unkonventionell und suchend unterwegs sind. Das gebotene beziehungsweise genutzte Spektrum umfasst 1980er-Synthie-Klänge, Psychedelic-, Noise- und Shoegaze-Rock sowie Industrial und jazzige Freigeistigkeit. Komplett abgedreht und zerfahren mutet „Abyss“ nur selten an. Zumeist wird an der Oberfläche eine Friedlichkeit vorgegaukelt. Darunter brodelt und reicht es tief hinab. Die tendenzielle Soundtrack-Anmutung und entrückten Stimmungen erweitern den Wirkungsraum und steigern die Unruhe, die sich beim Hören einstellen. Der warme Gesang verkehrt sich wirkungsseitig dabei oft in sein genaues Gegenteil. Das gilt für fast alles, was MONUMENT tun und auffahren. Kaum etwas ist so, wie es scheint oder man es erwartet. Der Titel des Vollzeit-Einstands ist Programm.

(Hummus)