Bands wie MULL und Alben wie „The Sound Of Melting Gristle“ werden gemeinhin dem Goregrind zugeordnet, auch wenn in diesem Fall Gore-Death eine treffendere Bezeichnung wäre. Trotz dieser Nuance bleibt der dominante Einfluss des Gore unübersehbar. Die zehn Tracks tragen auf Deutsch übersetzt die Titel ,Auflösung der Leiche‘, ,Endgültiges Würgen‘, ,Vorzeitige Obduktion‘, ,Bakterielle Zersetzung‘, ,Von Ratten angefressen‘, ,Abrieb‘, ,Leichenfleckigkeit‘, ,Fleischfestmahl‘, ,Ausbreitende Läsion‘, ,Nekrotisches Gewebe‘ und ,Augenspieß‘. Die Band aus Kaiserslautern bleibt damit ihrem gewählten Stil treu und setzt bewusst auf die Stereotypen ihres Subgenres. MULL wurde 2024 gegründet und vereint Musiker mit Erfahrungen aus Bands wie Septic Vomet, Bitterness Exhumed, Mindflair und Negativ Null. Entscheidend ist, dass die Band kompromisslos agiert und konsequent an die gurgelnde Schmerzgrenze geht – genau das macht ihren Sound so wirkungsvoll. Hinzu kommt, dass „The Sound Of Melting Gristle“ mit exzellenten Slam-Grooves überzeugt. Bei genauerem Hinhören zeigt sich zudem, dass MULL überraschend abwechslungsreich agieren. Durch geschickte Tempoarbeit entwickeln sich einige Tracks zu wuchtigen Headbangern. Und je länger man das Album hört, desto mehr wächst der Respekt vor der Leistung der Pfälzer, die mit „The Sound Of Melting Gristle“ ein amtliches Gore-Werk abliefern. Hier und da scheint sogar ein blutendes Augenzwinkern mitzuschwingen.
(Rotten Roll)