25 Jahre nach den eigentlichen Aufnahmen im Jahr 1997 erfahren die sechs Stücke der dänischen Band doch noch ihre Veröffentlichung. Die 12 Inch-MLP kommt als 180 Gramm-Vinyl in zwei Farbvarianten, von denen jeweils einhundert Stück gepresst worden sind. Diese überschaubare Auflage darf als Indiz dafür gelten, dass es sich um ein Liebhaber-Release handelt. Als sich NEPENTH kurz nach der Studio-Session für „Blood And Ice“ auflösten, hatten sie sich noch keinen großen Namen erspielt. Teil der Besetzung waren Schlagzeuger Morten Gade Sørensen (ex-Aurora, Pyramaze, Anubis Gate) sowie Aurora-Frontmann Claus Andreas Frølund. Hört man die remasterten sechs Tracks – je drei auf der Seite von „Blood“ beziehungsweise „Ice“ – kommt man nicht umhin, das Potenzial der Dänen nachträglich anzuerkennen. Das Quintett ist einem melodischen Death Metal verschrieben, der an die frühe Göteborger Schule erinnert und dabei Größen wie Dark Tranquility, At The Gates und In Flames nacheifert. Dass NEPENTH einst bei und mit Jacob Hansen aufgenommen haben, ist sicherlich ein Plus, denn der Sound ist gut. Das Remastering verantwortet Andreas Linnemann (unter anderem Bæst). Selbst so viele Jahre nach ihrem Aus wissen die Songs der Dänen zu gefallen und überzeugen. Gerade in Anbetracht des jungen Alters der Musiker zum Zeitpunkt der Aufnahmen überrascht das gefällige, runde und variable Spiel der Band. Wo die Inspirationsquellen lagen, ist deutlich, doch „Blood And Ice“ ist mehr als nur ein gut inszeniertes und umgesetztes Plagiat. NEPENTH bringen auch eigene Ideen ein und hätten ausgehend von dieser stimmungsvollen MLP sicherlich einiges erreichen können.
(Accelerator)
