Das Line-Up der Band aus der Tschechischen Republik unterliegt einem kontinuierlichen Wandel. Die aktuellen Bilder zeigen NEUROTIC MACHINERY als Quartett. Im Artwork von „A Loathsome Aberration“ ist ein Quintett vermerkt. Vor Jahren gab es definitiv schon einmal eine Sechser-Besetzung. Da passt es, dass sich auch der Extrem-Sound nicht festgelegt zeigt und die Gruppe seit 2006 schon einiges ausprobiert hat. Dem Grunde nach agieren die Musiker stets Death-zentriert, wobei die Gewichtung der übrigen Einflüsse verändert wird. Auf dem sechsten Longplayer stehen Tech-Death und Prog-Atmosphären-Anmutung im Vordergrund. Der Einsatz eines Saxophons und von weiblichem Clean-Gesang scheinen das zu unterstreichen, auch wenn beides inzwischen selbst im Brutalo-Bereich nicht mehr für eine wirkliche Überraschung taugt. Gewisse MetalCore- und Deathcore-Tendenzen sind im Spiel von NEUROTIC MACHINERY ebenfalls wahrzunehmen. Vielleicht ist das aber auch schlicht die Konsequenz daraus, dass die Tschechen als modern-extremer Metal-Act aufspielen. Die Erfahrung von mehr als dreihundert Shows ist „A Loathsome Aberration“ anzuhören. Die acht Tracks des Albums sind grundsätzlich stimmig angelegt. Der Wechsel von technischen oder brachialen Parts mit Atmosphäre und mehr Melodie passt an sich. Dass man aber trotz der knapp 36-minütigen Spielzeit Längen verspürt und mitunter mehr Zug wünscht, spricht dafür, dass NEUROTIC MACHINERY die letzte Verdichtung vermissen lassen. Um den Nachhaltigkeitswert ist es auch nicht sonderlich gut bestellt. Der Gruppe gelingt es nicht, sich über den Moment des Hörens hinaus auszuzeichnen.
(Bizarre Leprous)