Auf das 2021er „Single Album“ folgt das „Double Album“. Anders kann es gar nicht sein, denn die Umstände sind bekannt: NOFX wollten eigentlich tatsächlich eine Doppel-CD veröffentlichen, entschieden sich letztlich aber dagegen. Nun stellen zumindest die Titel die Verbindung her, die es nicht gegeben hat. Nach dem eher traurig gestimmten und nach innen gerichteten Vorgänger erklingen dieses Mal wieder spitzige, schnelle und offensichtlich hymnische Nummern. Textlich bestehen Parallelen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Fat Mike sein Leben als Musiker und die 40 Jahre mit NOFX mit all ihren Höhepunkten und dem Leben in der Punk-Rock-Öffentlichkeit, aber auch die schwierigen, negativen Begleitumstände seiner Musiker-Karriere rekapituliert. Stilistisch ist „Double Album“ ansprechend variabel angelegt. Viel UpTempo-Punk, aber auch Reggea und alles dazwischen: der Kontrast zum düster-verhaltenen „Single Album“ wäre im Doppel-Album-Format interessant gewesen. Als alleinstehendes Werk funktionieren die zehn Tracks aber auch wunderbar. Mit diesem Sound und den semi-ironischen Texten assoziiert man das kalifornische Quartett, das mit ordentlich Zug und effektiver Verdichtung aufspielt. Am absehbaren und verkündeten Band-Aus auf Raten ändert diese Bestandsaufnahme indes (wohl) nichts. NOFX wollen noch wenige Touren spielen und dann soll gut sein. Mit Blick auf die ungebrochene Motivation und den Spaß, den die Musiker hörbar ausleben, bleibt abzuwarten, ob Fat Mike & Co. ihre Pläne tatsächlich umsetzen. Bis darüber Klarheit herrscht, lässt sich das knapp halbstündige „Double Album“ prima abfeiern.

(Fat Wreck/Edel)