Die australisch-britische Formation PENDULUM zählt zu den einflussreichsten Acts der elektronischen Musik-Szene. Ihr Sound, der Drum & Bass, Electro und Rock miteinander verschmilzt, hat Maßstäbe gesetzt und das sowohl im Club-Kontext als auch auf den großen Festival-Bühnen. Dass ihr letztes Studioalbum „Immersion“ bereits 2010 erschien, lässt die Rückkehr mit „Inertia“ umso bedeutender wirken. Die lange Pause war jedoch kein Stillstand, sondern eine Phase der Neuorientierung. Nach dem vorübergehenden Split meldete sich die Band mit energiegeladenen Live-Shows und den EPs „Elemental“ (2021) und „Anima“ (2023) zurück, die bereits erste klangliche Wegweiser für das neue Album darstellten. „Inertia“ bietet die Songs der genannten EPs und erweitert diese auf insgesamt 16 Tracks, die sich nahtlos in PENDULUMs Hybrid-Ansatz einfügen. Die Band bleibt ihrem elektronischen Fundament treu, öffnet sich aber noch stärker rockigen und metallischen Elementen, um die emotionale Tiefe ihrer Texte zu unterstreichen. Kollaborationen mit Künstlern wie WARGASM, AWOLNATION, HYBRID MINDS, SCARLXRD und BULLET FOR MY VALENTINE bringen frische Impulse und zeigen, wie vielseitig und offen PENDULUM agieren. Die Stücke sind dabei nicht nur stilistisch vielfältig, sondern auch emotional aufgeladen – reichen von wütend und kompromisslos bis hin zu introspektiv und verletzlich. Die Gruppe versteht es, große Gefühle in große Sounds zu übersetzen. Dass PENDULUM regelmäßig für die größten Bühnen gebucht werden, überrascht nicht. Ihre Musik ist wie gemacht für kollektive Ekstase, aber sie bietet inzwischen auch Raum für Tiefe und Nachdenklichkeit. „Inertia“ ist nicht nur ein Comeback, sondern es zeigt eine Band, die sich neu gefunden hat, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. PENDULUM liefern ein Album, das sowohl musikalisch als auch emotional überzeugt und das die Grenzen zwischen Genres erneut ein Stück weiter verschiebt.
(Mushroom/Virgin/Integral)