PERIPHERY – V: Djent Is Not A Genre

Der Titel des neuen Albums von PERIPHERY lässt sich wahlweise als bloße Feststellung oder aktivierende Provokation auslegen. Es ist vorstellbar, dass die Musiker aus Washington, D. C. tagesformabhängig mal die eine, mal die andere Interpretation bevorzugen. Oder eine ganz andere, denn Stilfragen sind im Kontext dieser Gruppe ohnehin müßig. Das Quintett pulverisiert seit Jahren vermeintliche Konventionen und sucht sich beständige neue, fordernde Lösungsmuster, um dem eigenen Kreativdrang Rechnung zu tragen. Alle Veröffentlichungen von PERIPHERY sind suchend, vorwärtsgerichtet und überraschend. „V: Djent Is Not A Genre“ ist diesbezüglich keine Ausnahme. Die neun Songs werden facettenreich und komplex aufgesetzt. Zwischen den einzelnen Tracks bestehen deutliche Unterschiede. Im gemeinsamen Wirken als Album passen sie aber wunderbar zusammen. Um ihre tollkühnen Kompositionen umzusetzen, greifen die fünf Musiker unter anderem auf Djent- und Prog-Metal, Jazz-Fusion, Ambient-Elektronik, Mathrock und melodischem Post-Rock zurück. Im Songwriting geht es stets darum, das nicht Offensichtliche zu tun und nicht vorschnell zufrieden zu sein. Diese Grundhaltung ist der Schlüssel zur besonderen Kreativität und Leistung von PERIPHERY, für die die Musiker zurecht bekannt sind. Nichts ist ausgeschlossen. „V: Djent Is Not A Genre“ wartet zur Album-Mitte sogar mit einer Elektro-Pop-Ballade auf, ohne dass man sich wirklich wundert. Das US-Quintett hat ein Händchen dafür, Widersprüche zwanglos aufzulösen und alles trotz beachtlicher Komplexität locker-leicht klingen zu lassen. Dafür leben die Kreativköpfe, denen es seit jeher um ganzheitliche Musik und nicht um Stil-Fragen geht.

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