POOL KIDS – Easier Said Than Done

Zu behaupten, POOL KIDS seien umtriebig, wäre eine glatte Untertreibung. Das Quartett aus Tallahassee, Florida lebt eine kreative Rastlosigkeit, die weit über das übliche Maß hinausgeht. Ihr Tatendrang kennt keine Grenzen. Wo andere auf Impulse von außen warten, sorgen Frontfrau Christine Goodwyne & Co. lieber selbst dafür, dass Bewegung ins Spiel kommt. Trotz ihres verdienten Signings bei Epitaph Records bleibt die Band ihrer DIY-Ethik treu – jener kompromisslosen Selbstbestimmtheit, die sie überhaupt erst so weit gebracht hat. Für ihr drittes Album „Easier Said Than Done“ haben POOL KIDS mit Produzent Mike Vernon Davis (u. a. Foxing, Great Grandpa) neue Wege beschritten. Die Studioarbeit war geprägt von Experimentierfreude und dem Willen zur Weiterentwicklung. Neue Aufnahmetechniken wurden ausprobiert, kreative Grenzen bewusst verschoben. Das Ergebnis ist ein Werk mit elf facettenreichen Tracks, das nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch eine programmatische Aussage trifft. Der Titel „Easier Said Than Done“ ist dabei mehr als nur ein geflügeltes Sprichwort – er spiegelt die innere Haltung der Band wider: den Mut, Dinge wirklich umzusetzen, statt sie nur zu formulieren. Musikalisch bleibt die Band ihrem unverwechselbaren Stil treu – einer vielschichtigen Mischung aus Emo-Rock, Indie-Pop, Post-Hardcore und einer feinen Math-Rock-Kante, die immer wieder überraschende Wendungen zulässt. POOL KIDS verstehen es, mit Erwartungen zu spielen und ihre Songs so zu gestalten, dass man nie genau weiß, was der nächste Moment bringt. Diese stilistische Unberechenbarkeit ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck einer tiefen musikalischen Neugier – bei maximaler Eingängigkeit. Die Songs auf „Easier Said Than Done“ klingen offen, sympathisch, leicht nerdig – und vor allem lebensbejahend. Sie sind durchzogen von eingängigen Hooklines, mitreißenden Refrains und einer emotionalen Tiefe, die sich oft erst beim zweiten oder dritten Hören vollständig entfaltet. POOL KIDS gelingt es, gleichzeitig verspielt und ernsthaft zu sein, laut und leise, komplex und zugänglich. „Easier Said Than Done“ ist ein Album, das sich nicht in Schubladen stecken lässt.

(Epitaph/Indigo)