PSYCHO-FRAME – Salvation Laughs In The Face Of A Grieving Mother

Prädikat: heftig. Bereits nach den ersten Takten fühlt man sich, als hätte eine tonnenschwere Dampframme das eigene Nervensystem plattgewalzt. Doch nach dem anfänglichen Schock stellt sich ein Gefühl kontrollierten Chaos ein – man beginnt, die Klanggewitter zu sortieren, auch wenn man nie ganz vorbereitet ist auf das, was als Nächstes kommt. PSYCHO-FRAME aus Florida, Missouri machen keinen Hehl daraus: Sie wollen aufrütteln, provozieren, überfordern. Diese Absicht manifestiert sich schon im Titel ihres kompromisslosen Debüts „Salvation Laughs In The Face Of A Grieving Mother“, das sich anhört wie der vertonte emotionale Zusammenbruch einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Was die sechsköpfige Formation hier abliefert, ist nichts weniger als ein Exzess in Klangform: Ihr Deathcore ist gesättigt mit Elementen aus Brutal Death, Slam und Heavy-Hardcore. Die resultierende Mischung ist eine aggressive, zermürbende Klangwand, deren rohe Energie ebenso verstörend wie faszinierend ist. Die Grundhaltung ist düster, nihilistisch, fast feindselig – doch wer sich tiefer in die Texte hineinhört, entdeckt überraschende Momente und Reflexionen über Hoffnung, die zwischen den verzerrten Riffs aufblitzen. Diese Lichtblicke sind rar, fast verschämt, aber sie existieren – als stille Widerrede gegen das allgegenwärtige Chaos. Angeführt von Gitarrist, Sänger und Produzent Hunter Young, bekannt durch MOODRING, spielt PSYCHO-FRAME mit einer unnachgiebigen Dringlichkeit. Ihre Songs sind keine Tracks im klassischen Sinne – sie sind zum Bersten gefüllte Wall-of-Sounds, die sich ohne Vorwarnung ins Gehör fräsen und ihre Hörer durch einen musikalischen Fleischwolf jagen. Wer sich darauf einlässt, bekommt kein Album zum Wohlfühlen, sondern ein Deathcore-Inferno.

(SharpTone)