PUSCIFER – Existential Reckoning – Re-Wired

Die Kalifornier sind eine Gruppe, die von jeher experimentell agiert und ergebnisoffen zwischen Rock, Elektro und Industrial aufspielt. Insofern sind alle Platten von PUSCIFER prädestiniert dafür, von Künstlern aller möglichen Genres neu interpretiert oder für Remixe genutzt zu werden. Nunmehr gibt es auch eine andere Sicht auf den vierten Longplayer von 2020, „Existential Reckoning“. Alle zwölf Tracks erklingen „Re-Wired“, wobei das musikalische Spektrum zwischen Rock, Elektro und Industrial erhalten bleibt. Kreativkopf Maynard James Keenan (unter anderem auch Tool und A Perfect Circle) dürfte es freuen, dass sich namhafte Sound-Tüftler wie Trent Reznor (Nine Inch Nails), Jordan Fish (Bring Me The Horizon), Troy Van Leeuwen (Queens Of The Stone Age), Tony Hajjar (At The Drive In) und Phantogram mit dem Output von PUSCIFER auf ihre eigene Art und Weise auseinandergesetzt haben. Derartige Remix-Platten zählen zur kreativen Vision der Kalifornier. Es ist ja nicht die erste und sicherlich auch nicht die Veröffentlichung dieser Art. Wie schon bei den Vorgänger-Remix-Werken funktioniert „Existential Reckoning – Re-Wired“ komplett eigenständig. Man muss die zugrundeliegende Vorlage nicht kennen, um das Sound-diverse, sich beständig verändernde Album zu hören. Die Remixe fallen überwiegend aufputschend und tanzbar aus. Die düstere Atmosphäre tut dem keinen Abbruch. Dabei wird neuerlich deutlich, wie stark die Songs und Gesangslinien aller Stücke von PUSCIFER angelegt sind. Auch deshalb funktioniert das Material ganz unabhängig vom stilistischen Kontext und davon, welche Künstler:innen sich an beziehungsweise mit ihm auslebt.

(Alchemy)