Der dritte Longplayer der bereits vor über einem Jahrzehnt in Brasilien gegründeten Band RED MESS trägt den vielsagenden Titel „Hi-Tech Starvation“ und liefert in knapp über 30 Minuten eine dichte, kompromisslose Klangreise, die ganz ohne digitalen Firlefanz auskommt. Das inzwischen in Berlin ansässige Trio bleibt seiner DIY-Philosophie treu: organisch, handgemacht und mit echtem Live-Feeling. Die sieben Tracks auf „Hi-Tech Starvation“ zelebrieren eine explosive Melange aus Fuzz-getränkter Energie und hymnisch aufgeladenen Refrains. RED MESS jongliert dabei virtuos mit Elementen aus Stoner-Rock, Psychedelic, Grunge-Flair, Alternative-Sound und Sabbath-esken Heavy-Gesten. Was entsteht, ist eine rohe, beinahe tranceartige Klangästhetik, die sich trotz ihrer Wucht nie in Beliebigkeit verliert. Man hört dem Album in jedem Moment die Live-Erfahrung der Band an, die seit über zehn Jahren auf Bühnen unterwegs ist. Die Arrangements sind intuitiv, die Hooks pointiert, und doch bewahren die Songs eine geheimnisvolle Tiefe – teils kraftvoll und massiv, teils hypnotisch und mystisch verdichtet. RED MESS gelingt es immer wieder, Songs zu erschaffen, die sofort packen und sich als unterschwellige Ohrwürmer im Gedächtnis festsetzen. „Hi-Tech Starvation“ ist kein glattpoliertes Produkt, sondern ein beachtenswertes Statement. Die raue Produktion unterstreicht die Authentizität. Die ungeschliffene Energie wird zur treibenden Kraft. RED MESS liefern ein Album ab, das ein Beweis dafür ist, wie lebendig und grenzenlos Rock-Musik sein kann, wenn sie aus der Tiefe kommt und den Moment atmet.
(Nois-o-lution)