SAMIAM – Stowaway

Irgendwann musste der neunte Longplayer der Kalifornier ja erscheinen. SAMAIM haben schließlich bereits Ende 2019 verkündet, an einem neuen Album zu arbeiten. Letzlich hat es doch deutlich länger gedauert, als erwartet. „Stowaway“ folgt „Trip“ mit dem Abstand von zwölf Jahren. Im schnelllebigen Musik-Business gleicht das einer Ewigkeit. SAMAIM sind aber nicht irgendwer und dürften ihre loyale Fanbasis schnell wieder reaktivieren. Die Gruppe gilt wahlweise als Wegbereiter oder Gründer des Emo-Core und tritt mit einem melodisch-emotionalen Punk Rock, der schnell bindet und für die Musiker einnimmt. Früher war der Hardcore-Einschlag stärker ausgeprägt, doch dessen Abwesenheit oder Abschwächung stört nicht. „Stowaway“ bietet feine Hymnen, die Ausdruck der reifen Musikalität von SAMIAM sind. Die mitschwingende Attitüde punktet ebenfalls: das Material ist durchgängig positiv gestimmt und optimistisch ausblickend. Die treibenden Nummern erreichen häufig Pop-Punk-Qualitäten. Überhaupt geht wirklich jeder der zwölf Tracks sofort ins Ohr. Dem Grunde nach ist also alles beim Alten. Die neunte Platte der Kalifornier klingt dabei frisch und zeitgemäß oder zumindest zeitlos. SAMIAM reiten auf „Stowaway“ nicht die Nostalgieschiene, sondern verfolgen den Anspruch, auch anno 2023 stark und relevant aufzuspielen. Das gelingt ihnen.

(Pure Noise)