SCIMIA – Game Of Drones

Der Steckbrief auf Facebook bringt in aller Kürze auf den Punkt, womit man es im Fall von SCIMIA zu tun bekommt: „Electronic/Synthwave-Musikprojekt, bei dem ein Affe Schlagzeug spielt und live mischt!“ Der Franzose (?) trägt auf Bildern und der Bühne stets eine „Planet der Affen“-Maske. Der Einordnung des Labels Audiolith zufolge „verwandelt Musik ihn in ein wildes Tier, dass auf der Suche nach mehr ist. … Als „Monkey Drummer“ tritt SCIMIA ins Scheinwerferlicht des Dschungels. Der Affe steht aber auch symbolisch für seine Verbundenheit mit der Erde. Als ein vom Aussterben bedrohter Primat fabriziert SCIMIA Beats die wachrütteln. Er katapultiert sein Publikum mitten in die Abholzung des Amazonasgebietes.“ Okay!? Die bloße Musik gibt Letzteres nicht preis, weckt nicht einmal Assoziationen in diese Richtung. Aber gut. Das aktivistische Konzept erstickt direkt mögliche Diskussionen um kulturelle Aneignung oder Ausbeutung. Zum Musikalischen: die Stücke von „Game Of Drones“ werden rein instrumental entwickelt. Die Soundscapes sind jeweils flächig und raumgreifend angelegt, teasern das Kopfkino dabei aber weniger stark als es wünschenswert und nötig wäre. Dass SCIMIA unter anderem auch durch Videospiele inspiriert ist, glaubt man indes sofort. Doch so tanzbar und zugänglich die Beats und Tracks des Franzosen (?) auch ausfallen mögen: sie ordnen sich beim Hören unter und schaffen es zu selten, an ihren Fortgang zu binden und das Interesse aufrecht zu erhalten. Live mag das schon wieder anders aussehen, doch das Album „Games Of Drones“ fällt letztlich eine Spur zu generell und allgemeingültig aus.

(Audiolith)