SEVEN IMPALE – Summit

Der Titel des Drittwerks der Norweger ist mit Gipfel, Gipfeltreffen oder Höhepunkt zu übersetzen. Bezieht er sich auf die kreative Leistung der sechsköpfigen Gruppe? Vielleicht. SEVEN IMPALE holen sieben Jahre nach der Veröffentlichung von „Contrapasso“ zum großen Rundumschlag aus. Die vier Stücke von „Summit“ bringen es auf Spielzeiten zwischen 9:26 und 13:22 Minuten. ,Hunter‘, ,Hydra‘, ,Ikaros‘ und ,Sisyphos‘ lassen bereits ihren Namen nach vermuten, dass es mystisch, mythisch und nur bedingt eindeutig zugeht. Die überbordende Kreativität der Formation aus Bergen entlädt sich suchend, experimentell und vorwärtsgerichtet. Konventionelle Song-Strukturen sind hier verpönt, Hör- und Nachvollziehbarkeit keine Zielgrößen. Was zählt, ist der freigeistige, ergebnisoffene Austausch von Ideen und der gemeinsame Erkenntniszugewinn als Gruppe. Der Sänger ist nunmehr studierter und international erfolgreicher Opern-Sänger, Keyboarder Håkon seit geraumer Zeit Teil von Enslaved. Mit Blick auf die musikalische Aufstellung von SEVEN IMPALE passt das nur zu gut. Jazz, Fusion, Mathrock, Prog und Metal-Anklänge: „Summit“ bringt viele Genres und Stil-Elemente auf einem übergeordnet abstrakten, generellen Niveau zusammen. Das Ergebnis ist größer als die Summe seiner Einflüsse und funktioniert komplett unabhängig von ihnen. Hier geht es allein um Kategorien wie gut-schlecht, schön-abstoßend, hart-zart oder minimalistisch-opulent, wobei die Norweger stets die positive Ausprägung für sich reklamieren können. Nerd-Kram bleibt es dennoch. SEVEN IMPALE gelingt dabei sogar das Kunststück, seine Songs überwiegend eingängig auszugestalten. Sofern man ihnen das zugestehen will.

(Karisma)