Nach dem im Februar 2025 erschienenen „Antibloom“ legen SILVERSTEIN mit „Pink Moon“ bereits ihr zweites Album innerhalb eines Jahres vor und das aus gutem Grund. Beide Werke sind nicht als voneinander losgelöste Veröffentlichungen zu verstehen, sondern bilden gemeinsam ein durchdachtes Konzept-Album, das sich über insgesamt 16 Songs erstreckt. Entstanden in einer einzigen Session in der Wüstenlandschaft von Joshua Tree, teilen sich die beiden Hälften denselben kreativen Ursprung und damit auch einen konsistenten Sound sowie eine einheitliche emotionale Grundstimmung. Obwohl „Antibloom“ und „Pink Moon“ jeweils für sich allein funktionieren, entfaltet sich ihre volle Bedeutung erst im Zusammenspiel. Laut Aussage des Quintetts aus Burlington, Ontario, erzählen die beiden Alben eine zusammenhängende Geschichte – musikalisch wie thematisch. Wer nicht zu den eingefleischten Fans von SILVERSTEIN zählt, wird dennoch problemlos Zugang finden, denn die Songs sind so gestaltet, dass sie auch unabhängig voneinander wirken. Im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen der seit 2000 aktiven Band sind keine radikalen stilistischen Brüche auszumachen. Vielmehr zeigt „Pink Moon“, wie souverän und stilsicher SILVERSTEIN ihr musikalisches Terrain zwischen Emo/Screamo, Post-Hardcore und Alternative-Rock beherrschen. Die Kanadier verstehen sich darauf, emotionale Kontraste zu setzen: rohe Ausbrüche treffen auf fragile Melodien, hymnische Refrains auf düstere Breakdowns. Diese Hart-Zart-Dynamik gehört seit jeher zu den Stärken der Band und wird auf „Pink Moon“ erneut eindrucksvoll ausgespielt. Mit Rory Rodriguez (Dayseeker) und Cassadee Pope begrüßt die Band zwei hochkarätige Gäste, die einzelnen Songs zusätzliche Tiefe und neue Klangfarben verleihen. „Pink Moon“ ist ein weiteres intensives, gefühlsbetontes Kapitel im Schaffen von SILVERSTEIN – ein Album, das nicht nur die Erfahrung und das Feingefühl der Band unterstreicht, sondern auch ihre Fähigkeit, große Geschichten in musikalische Form zu gießen.
(UNFD)