SLEEPING WITH SIRENS – Complete Collapse

Das letzte Album der US-Kombo, „How It Feels To Be Lost“, ist 2019 erschienen. Dann schlug Corona zu. SLEEPING WITH SIRENS haben sich etwas mehr Zeit als andere Gruppen gegönnt, um aus der unfreiwilligen Pause zurückzukommen. Nun legt das Quintett mit „Complete Collapse“ ein Album vor, das all die Qualitäten auf sich vereint, die man mit der 2009 von Musikern von For All We Know und Paddock Park gegründeten Band verbindet. Will heißen: weniger Alternative-Rock als zuletzt, dafür mehr Post-Hardcore und Songs im Stil der ersten Platten. Die erste Auskopplung stellt das gut heraus, denn Feature-Gast bei ,Crosses‘ ist Spencer Chamberlain von Underoath. Die Songs des siebten Longplayers entwickeln sich so, wie man es hören will: treibende Strophen leiten hin zu maximal großen Refrains mit einem immensen Wiedererkennnungswert. Kellin Quinn und seine markante Stimme bleiben für die Wahrnehmung von SLEEPING WITH SIRENS prägend. Alle zwölf Stücke von „Complete Collapse“ sind als hymnische Ohrwürmer einzuordnen, bei denen Charlotte Sands, Royal & The Serpent und Dorothy als weitere Gäste mitwirken. In der Wahl der Kollaborationspartner beweisen SLEEPING WITH SIRENS abermals, dass sie aufgeweckte, modern aufspielende Kreativ-Geister sind, die ihren Aktionsradius in der Interaktion mit Künstler:innen anderer Genres bereitwillig erweitern oder austesten, um als Band zu wachsen. Weil „Complete Collapse“ gleichfalls wieder stärker auf frühere Post-Hardcore-Tage zurückgrifft, stellt sich ein unterhaltsamer Dualismus aus Nostalgie und Moderne ein.

(Sumerian)