SLOW FALL – Obsidian Waves

Dass diese Band aus Finnland stammt, glaubt man sofort. Wer Landsleute wie Omnium Gatherum abfeiert, wird auch mit SLOW FALL schnell warm. Der melodische Death Metal kommt stimmungsvoll, düster gestimmt und atmosphärisch. Zudem fällt er schön heavy aus und ist organisch aufgesetzt. In den rockigeren Passagen erklingen Clean-Gesang und wird die suchend-vorwärts-gerichtete Ausrichtung der Gruppe besonders deutlich. In diesen Momenten lassen sich Parallelen zu The Hanging Garden feststellen, die bekanntlich ebenfalls aus Finnland stammen. Es passt einfach. Seit der Veröffentlichung des Debüts „Beneath The Endless Rains“ im Jahr 2020 hat sich das Line-Up von SLOW FALL neuerlich auf einigen Positionen verändert. Inzwischen ist auch ein fester Keyboarder mit dabei, so dass nunmehr eine sechsköpfige Formation antritt. „Obsidian Waves“ gefällt mit Dichte und Intensität sowie einem gleichsam fokussierten wie variablen Songwriting. Die seit 2016 aktiven Finnen haben die (Un-)Gunst der Corona-Pandemie genutzt und nach Erscheinen des ersten Albums direkt neue Tracks geschrieben. Dadurch hatten die Musiker die Chance, ihre Erfahrungen und Einsichten aus dem beendeten Kreativprozess direkt anzuwenden und konnten ihren Band-Sound nahtlos weiterentwickeln. „Obsidian Waves“ klingt professionell, stimmig und zugespitzt. SLOW FALL präsentieren sich als verspielte, belastbar aufspielende Melo-Death-Kapelle, die mehr als den Status-quo des Genres herunterbetet und bestrebt ist, mit eigenen Akzenten und starken Songs aufzufallen. Das Zweitwerk erfüllt diesen Anspruch und überzeugt.

(Out Of Line)