SOECKERS – Kopfkarussell

Die Münsteraner haben unter anderem schon für Wanda, Madsen, Granada und AnnenMayKantereit eröffnet. Das trifft sich gut, denn für die Hörer-Klientel der Genannten ist der Ansatz von SOECKERS wie geschaffen. Der Titel des Vollzeit-Einstands „Kopfkarussell“ lässt darauf schließen, dass der Vierer in seiner Muttersprache unterwegs ist. Was die stilistische Aufstellung anbelangt, ist von Indie-Brit-Rock-Pop sprechen. Einerseits ist da die rockige, erdige Schlagseite des Spiels. Anderseits setzen die Debütanten auf Gefühls-Duselei und ausgeprägte Pop-Avancen. Die 13 Tracks taugen mal mehr, mal weniger zum Ohrwurm, bergen aber zweifelsohne das Potenzial, eine breite Hörerschaft anzusprechen. Wichtig bei all dem: SOECKERS sind nicht aus Kalkül so unterwegs, sondern weil dieser Pop-Rock das ist, was sie spielen wollen. Alles klingt echt und fühlt sich auch so an. Selbst ein Verweis auf Frank Turner läuft nicht ins Leere. Die Nutzung von Tasten-Instrumenten und folkloristischen Akzenten bedingt ihn eher schon. Die Münsteraner bewegen sich mit vergleichbarer Leidenschaft und Spielwitz durch ihr „Kopfkarussell“. Dass die Corona-bedingten Restriktionen das Touren verwehren und sich SOECKERS mit dem Live-Support gedulden müssen, ist schon tragisch. Hoffentlich zieht dieses Debüt dennoch seine Kreise. Diese Songs müssen gehört werden – eigentlich live.

(Chateau Lala/Broken Silence)