STIGMA – First Call

Die Mittelfranken sprechen von ihrem zweiten Album. Angesichts von fünf Tracks und einer Spielzeit von gut 22 Minuten ist „First Call“ jedoch eine EP oder MCD und kein Longplayer. Die Verortung in Süddeutschland stellt bereits klar, dass hier nicht Hardcore-Godfather Vinnie STIGMA von Agnostic Front abermals auf Solo-Pfaden wandelt. Auch daneben ist das Quartett aus Veitsbronn bei Nürnberg mit einem Band-Namen unterwegs, der alles andere als exklusiv ist und den es mit vielen anderen Gruppen teilt. Die Musiker sollten sich dessen bewusst sein. Auch daneben ist es mit der Eigenständigkeit nicht allzu weit her. Die Stücke von „First Call“ werden im Spannungsfeld zwischen Classic und Hardrock sowie Heavy Metal entwickelt. STIGMA setzen auf melodische Spannungsbögen und legen besonderes Augenmerk auf die Breitwandgesänge und -refrains. Wenn sich die Mittelfranken auf eine Beeinflussung durch AC/DC, Metallica und Alice Cooper beziehen oder sich für deren Hörer-Klientel empfehlen, meint das, dass der Vierer ebenfalls mit einem kompatiblen, schnell verständlichen und auf Eingängigkeit getrimmten Metal-Rock unterwegs ist. STIGMA kaschieren das Streben nach großen Metal-Hymnen erst gar nicht, denn es ist offenkundig. Deshalb ist es umso wichtiger, dass das Songwriting passt. Jenseits der eingestreuten Soli und allgemein guter Gitarren-Arbeit sind die Tracks der Süddeutschen eher einfach, jedoch effektiv angelegt. Trotz fehlendem Überraschungswert klingt „First Call“ stimmig und erfüllt seinen Zweck, obwohl der Frontmann stimmlich nicht immer souverän in Erscheinung tritt.

(DIY/stigma.rocks)