Mit der Band SVETLANAS verbindet man das Aufeinandertreffen von Facetten russischer Folklore, was das Spiel mit Vorurteilen und Klischees meint, und westlichem Punk-Rock. Unvergessen sind die Veröffentlichungen „Naked Horse Rider“ mit Putin-Persiflage-Cover oder „This Is Moscow Not L.A.“ mit seiner offensichtlichen Anspielung. Auch die EPs „KGB Session“ und „Putin On Da Hitz“ sind in Erinnerung geblieben. Der Titel der neuen MLP lässt erahnen, dass die SVETLANAS ihrer einstigen Heimat abgeschworen haben, über den russischen Angriffskritik gegenüber der Ukraine fassungslos sind und diesen verurteilen. Was bleibt, ist „The Alien’s Blues“. Die SVETLANAS haben sich stets als „gefährlichste Band der Welt“ vermarktet und durch die kontinuierlichen Kollaborationen mit Nick Oliveri (Kyuss, Queens Of The Stone Age, Mondo Generator, The Dwarves), der zumindest auf allen jüngeren Releases mitwirkt, immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. All das hat sich nicht geändert, doch das Umfeld infolge des russischen Überfalls der Ukraine schon. Punk-Rock mit russischem Akzent dürfte es gegenwärtig schwer haben, auch wenn Olga und ihre Mitstreiter das System Putin seit Jahren kritisieren oder ad absurdum führen. Die von Italien aus operierende Band steckt allerdings nicht auf. „The Alien’s Blues“ präsentiert engagierte, sich einmischende SVETLANAS, die sich ihrer schwierigen Situation bewusst sind und auf ihre eigene grelle Art und Weise mit ihr umgehen.

(Demons Run Amok)