TEENAGE WRIST – Still Love

Das Drittwerk der kalifornischen Band weist mehr Dynamik und Abwechslung auf. Das stellt man gleich zu Beginn der Beschäftigung mit „Still Love“ fest. Schön. TEENAGE WRIST halten mehr oder weniger Kurs, doch das Zusammenspiel der Elemente und Stile wirkt eindrücklicher und durchdachter. Das Spektrum bleibt mit Indie-, Alternative-, Noise- und Shoegaze-Rock sowie Post-Punk zu umreißen. Wer mag, kann im Mix aber auch Brit-Pop und Post-Grunge ausmachen. Marshall Gallagher und Anthony Salazar haben zudem hinsichtlich der mal subtilen, mal klar erkennbaren Poppigkeit ihres Materials nachgelegt. Der Wechsel ausgebremster, langsamer und aufgewühlter, treibender Passagen wird um einprägsame Hooklines und Refrains aufgewertet. Überhaupt scheint auf „Still Love“ irgendwie alles darauf ausgerichtet zu sein, dass TEENAGE WRIST Eindruck schinden und über den Moment des Hörens hinaus im Ohr und in Erinnerung bleiben. Das lässt sich nicht erzwingen, doch den beiden Musikern und Sängern aus Los Angeles gelingt das Unterfangen. Ihnen ist alles zuzutrauen. So hat man das Duo kennengelernt. Die Kalifornier haben ein Drittwerk gezaubert, das auffällig ist und reichlich Gesprächsstoff liefert. Dass lediglich zwei Musiker zugange sind, merkt man dabei zu keiner Zeit. Eher schon ist man ob des Variantenreichtums und der Detailverliebtheit der Songs beeindruckt. Und TEENAGE WRIST fällt ständig etwas Neues ein. Der Titel „Still Love“ muss deshalb dafür herhalten, die zugrundeliegende Motivationslage in aller Kürze zu umreißen. Marshall Gallagher und Anthony Salazar gehen in ihren Stücken voll und ganz auf. Als Hörer folgt man ihnen bereitwillig, sobald dieses spannende Drittwerk läuft.

(Epitaph/Indigo)