Scowl haben bereits vor einigen Jahren mit ihrem Album „How Flowers Grow“ eindrucksvoll gezeigt, wie sich persönliche Entwicklung, Selbstfindung und emotionale Unsicherheiten symbolisch durch das Bild von Pflanzen erzählen lassen. Auch THE DEVIL WEARS PRADA greifen auf ihrem neuen Werk „Flowers“ zu einer ähnlichen Metaphorik – jedoch mit einem entscheidenden Perspektivwechsel: Die Band aus Dayton, Ohio richtet ihren Fokus nicht auf das Wachstum, sondern eher auf jene Orte, an denen keine Blumen wachsen. Damit rücken sie über Umwege Themen wie Einsamkeit, Selbstzweifel und innere Dämonen ins Zentrum ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. „Flowers“ ist dabei keineswegs ein durchgehend melancholisches oder düsteres Album. Vielmehr zeigt sich das Quintett von seiner reflektierten und reifen Seite, indem es die Vielschichtigkeit des Lebens in all seinen Kontrasten beleuchtet. Schmerz und Hoffnung, Zerbrechlichkeit und Stärke, Chaos und Klarheit: all das findet seinen Platz in einem Werk, das emotional tief greift, ohne sich in Schwermut zu verlieren. Der Nachfolger des gefeierten Albums „Color Decay“ aus dem Jahr 2022 bleibt dem bewährten Sound-Mix aus Post-Hardcore, MetalCore und elektronischen Elementen treu, erweitert diesen jedoch um neue Nuancen und Perspektiven. THE DEVIL WEARS PRADA wiederholen sich nicht. Sie entwickeln sich weiter, ohne ihre musikalische Identität zu verlieren. Das Ergebnis ist ein Album, das den charakteristischen Vibe der Band bewahrt und gleichzeitig ein tieferes Verständnis für die innere Welt und kreative Motivation der Musiker vermittelt. „Flowers“ ist in seiner Gesamtheit ein belastbares, emotional aufgeladenes Werk, das beim Hören eine unmittelbare Verbindung schafft. Die Songs tragen ihre Gefühle nicht nur nach außen, sie laden dazu ein, sie nachzuempfinden, sich darin wiederzufinden und mit ihnen zu wachsen. Wenn eine Band es schafft, sich so kompromisslos zu öffnen und ihre Verletzlichkeit zu teilen, entsteht etwas Besonderes: ein musikalischer Raum, in dem Authentizität und Menschlichkeit im Vordergrund stehen. Mit „Flowers“ beweisen THE DEVIL WEARS PRADA einmal mehr, dass sie nicht nur musikalisch relevant bleiben, sondern auch emotional berühren und das auf eine Weise, die über Genre-Grenzen hinaus wirkt.
(Solid State)
