THE ORPHANED BEE – Thinking Without Language

Ganz so düster und dystopisch wie einst der Soundtrack von „Blade Runner“ klingt das Material der Debüt-EP von THE ORPHANED BEE zwar nicht, aber es geht grundsätzlich in diese Richtung. Die treibende Kraft hinter dem australischen Projekt ist Multi-Instrumentalist und Sound-Ingenieur Brett Tollis, der hier sein Faible für flächig-futuristische Sounds zwischen Elektro, Rock und Prog mithilfe von dominanten Synthesizer- und Vocoder-Einsätzen auslebt. Dichte Melodik und raumgreifender Bombast spielen ebenfalls mit hinein. Der Titel der Fünf-Track-EP, „Thinking Without Language“, läuft ein Stück weit ins Leere, denn es gibt sowohl eine Sprache als auch durchdachte Texte. Selbst der Synth-Prog-Rock kann als Sprache verstanden werden, mit der im Kontext von THE ORPHANED BEE Klangexperimente vorangetrieben werden. Das Debüt des Künstlers von der Sunshine Coast überzeugt durch seine Dichte, aber auch durch die stilistische Breite. Brett Tollis hat sich auf eine bestimmte Klangästhetik festgelegt, experimentiert jedoch bei der individuellen Gestaltung der einzelnen Nummern von „Thinking Without Language“. Im Rahmen seiner Einstands-EP passen die unterschiedlichen Ansätze dennoch gut zusammen und bieten ein zusammenhängendes Gesamtbild. Der übergeordnet positive Vibe nimmt dabei besonders für THE ORPHANED BEE ein.

(Bird’s Robe/MGM)