THE USED – Toxic Positivity

Wo THE USED drauf steht, ist auch THE USED drin. Für die einen verheißt das Gutes, für die anderen das genaue Gegenteil. Das Quartett aus Utah polarisiert seit mehr als zwanzig Jahren. Daran ändert auch das neunte Album „Toxic Positivity“ nichts. Die Verdienste der Gruppe um Frontmann Bert McCracken um das Feld zwischen Emo/Screamo, Post-Hardcore und Pop-Punk sind unbestritten. Selbst Kritiker werden nicht verkennen, dass THE USED einer der Katalysatoren für die Popularität dieser Spielarten im Mainstream gewesen und aktuell auch wieder sind. Der Sound der 2000er Jahre feiert gerade ein Revival. Der Vierer aus Utah ist mittendrin. „Toxic Positivity“ kommt gerade rechtzeitig. Die Mischung aus treibenden und zugänglichen Songs, die jeweils eingängigste Refrains aufweisen, erfüllt ihren Zweck und wird den Spielart-Fans zusagen. THE USED haben den Emo-Core einst mit definiert und sind Profis genug, um maximale Kompatibilität mit Stadion-Größe und Rock-Pathos zu kombinieren. Ja sicher, unvorbereitet trifft der grell-bunte, catchy Stil-Mix heute nicht mehr, doch er funktioniert. Als Hörer wird man mitgenommen und kommt gar nicht darum herum, die Hymnen der Platte abzufeiern. Die Texte sind teils düster und ernst, in diesem Verständnis das genaue Gegenteil der animierenden Musik. Hat jemand behauptet, THE USED hätten keinen Tiefgang? „Toxic Positivity“ steht nicht allein für Nostalgie, sondern besitzt auch daneben seine Daseinsberechtigung.

(Hassle/Big Noise/Cargo)