THROUGH CHAOS & SOLITUDE – One Inch Of Peace

Drei der vier nominellen Stücke von „One Inch Of Peace“ – dazu gibt es noch einen Bonus-Track – durchbrechen die Schallmauer von neun Minuten. Der kürzeste Song, ,The Integrity Of Nothingness Versus The Fragile Beauty Of Life‘, erreicht noch stattliche 7:05 Minuten Spielzeit. Was THROUGH CHAOS & SOLITUDE selbst „New Wave Of Black Eco Metal“ taufen, meint eine Kombination aus Black Metal, Post-Metal und Blackened Hardcore. Das gebotene Spektrum reicht von fragiler Gitarren-Akustik bis hin zu furiosen Attacken. Die Atmosphäre des gesamten Materials ist düster, auch wenn etliche Momente zunächst friedfertig und anmutig klingen. Alle Stücke folgen Spannungsbögen, die die Dramatik beständig verschärfen und irgendwann eruptiv und wüst ausbrechen. Wann das passiert, lässt sich nicht immer vorhersagen, weil sich THROUGH CHAOS & SOLITUDE die Zeit nehmen, zu schwelgen und ihren düsteren Ansatz organisch und ganzheitlich zu entwickeln. Wie so oft steckt hinter dem TCAS KVLT ein Solo-Künstler. Tim Rule hat mit Forward To Eden und The Rule weitere Solo-Projekte am Laufen. Für „One Inch Of Peace“ hat er auf die Unterstützung von Simon von Castigator & Delio Soro bei der Schlagzeug-Programmierung zurückgegriffen. Die übrigen Instrumente und den Gesang verantwortet er allein. Wenn der Hamburger Musiker Vergleiche zu Woods Of Ypres, Alcest und Agalloch zieht, passt das grundsätzlich, nur sei angemerkt, dass THROUGH CHAOS & SOLITUDE doch etwas geradliniger und weniger progressiv als die genannten Kollegen agieren. Nichtdestotrotz erscheint ein spannendes Release, auf dessen thematische Ausrichtung man ausgehend von der Verortung als „New Wave Of Black Eco Metal“ treffsicher schließen kann. Oder wie heißt der Bonus-Track doch gleich so treffend: ,Of Walking An Alley Lined With Oaks (Nature Always Wins)‘.

(Bound By Modern Age)