Warum bescheiden auftreten, wenn es auch anders geht. Ob die Band oder ihr Label dafür verantwortlich sind, ist unerheblich: TWELVE DIVERSIONS in die Nähe von Depeche Mode, Nine Inch Nails, Peter Gabriel, Puscifer und Massive Attack zu rücken und für deren Fans anzupreisen, zeugt weder von nötiger Demut noch einem stimmigen Selbstbild beziehungsweise Blick auf das, was die Franzosen anzubieten haben. Es trifft zu, dass „Towards Becomes Backwards“ sowohl elektronische als auch rockige Zutaten aufweist und mal düster, mal futuristisch gestimmt ist. Assoziationen in Richtung der genannten Größen stellen sich dabei allerdings nicht ein – überhaupt nicht. Die beiden Band-Gründer und Kreativköpfe Thomas Vogel und Mika Kubiszyn sind gemeinsam auch bei Moodsensor und Glide On The Black Cloud aktiv. Die elf Tracks ihres Debüts mit TWELVE DIVERSIONS füllen rund 47 Minuten Spielzeit. Der von den Franzosen gebotene Elektro-Rock ist solide komponiert und professionell produziert. Insbesondere immer dann, wenn Co-Sängerin Murielle zu hören ist, steigt das Interesse an „Towards Becomes Backwards“. Die Lead-Vocals verantwortet allerdings Thomas, so dass das Vergnügen immer nur von kurzer Natur ist. Der Vollzeit-Einstand der Gruppe aus Colmar plätschert oftmals spannungslos vor sich hin. In jedem Fall werden die Absichten der Formation selten deutlich. Zu oft fehlt es an Input und Richtung. Mit zunehmender Spielzeit fällt es deshalb zunehmend schwerer, sich auf das Debüt von TWELVE DIVERSIONS zu konzentrieren.
(Newdeal)