Wer die Entwicklung von UNDEROATH seit ihren Anfängen im Jahr 1997 verfolgt hat, weiß, dass bei dieser Band aus Florida alles möglich ist. Das Quintett aus Tampa hat seinen Sound mehrfach neu ausgerichtet, wobei die Gewichtung der Elemente zwischen Post-Hardcore, Emo/Screamo und MetalCore variiert. Von den extremen frühen Tagen ganz zu schweigen. Der Hang zum Experimentieren und zur kreativen Selbstverwirklichung ist tief in der DNA der Gruppe verankert, die nun ihren zehnten Longplayer präsentiert. Der Nachfolger der 2022er Scheibe „Voyeurist“ zeigt sich im besten Sinne unstet und variabel. Dies ist bereits durch die Single-Auskopplungen ,Generation No Surrender‘, ,Teeth‘ und ,Survivor’s Guilt‘ deutlich geworden. UNDEROATH nehmen sich die Freiheiten, die sie für richtig erachten, und als Resultat stehen unterschiedlich klingende Stücke, die dennoch alle spannend sind. Mal wird das Elektronische stark betont, dann folgen brachiale Core-Brecher, um anschließend auf Eingängigkeit zu setzen. Das Quintett aus Florida hält sich und seine Hörer auf Trab und bleibt stets in Bewegung. Nicht minder wichtig: „The Place After This One“ klingt nicht kalkuliert und ist alles andere als vorhersehbar. Überraschungen und Belohnungsmomente durchziehen die gesamte Spielzeit. Dieses Vorgehen zahlt sich aus, denn UNDEROATH grenzen sich vom generischen Szene-Sound ab und bleiben weiterhin innovativ und eigenständig.
(MNRK Heavy)