Der bislang letzte Longplayer der Gruppe, „False Idol“, ist im Oktober 2017 erschienen. Das siebte Album ließ so lange wie kein anderes Werk zuvor auf sich warten. Kreativ wirkt sich die lange Spanne jedoch überhaupt nicht aus. VEIL OF MAYA melden sich auf „[m]other“ so zurück, wie man sie kennt. Das Quartett aus Chicago, Illinois arbeitet sich durch zehn Tracks, die gewohnt sperrig, vertrackt und drückend daherkommen. Stilistisch bleibt es beim Djent-igen MetalCore mit Stakkato-Salven, abgefahrenen Elektro-Einsprengseln und gelegentlichen Clean-Refrains. VEIL OF MAYA kredenzen abermals einen spannenden Ansatz zwischen anstrengenden Parts, die man sich willentlich erarbeiten muss, und freigiebigen Passagen, die sich direkt erschließen. Schön brachial und verspielt sind die Musiker ohnehin unterwegs. Darauf ist auch dieses Mal Verlass. Der Ideenreichtum, den die Band aus Chicago ergebnisoffen austestet und in spannende Songs überführt, ist die Grundlage dafür, dass man VEIL OF MAYA auf ihren Veröffentlichungen immer wieder ein Stück weit neu kennenlernt. Mit Blick auf „[m]other“ ist insbesondere die Einbettung elektronischer Akzente anzuführen, die neuartig und futurisch anmutet. Dass sich das Quartett auf Erreichtem nicht ausruht, sondern beständig fordert, ist die halbe Miete. Das Gegenstück zur Komplettierung bilden die individuelle Klasse aller Beteiligten und das Streben nach möglichst variablen, aber dennoch schlüssigen Tracks.
(Sumerian)