VILDHJARTA – + där skogen sjunger under evighetens granar +

Das dritte Werk der Schweden folgt „Måsstaden under vatten“ im Abstand von vier Jahren – für das zeitliche Universum von VILDHJARTA ein vergleichsweise rasches Tempo. Zwischen dem Debüt und dem zweiten Album lagen noch zehn Jahre. Drei der zwölf Tracks sind bereits seit Monaten bekannt, was die Freude über „+ där skogen sjunger under evighetens granar +“ jedoch keineswegs schmälert. Es gibt schließlich wieder viel zu entdecken und zu verdauen. Das Trio aus Hudiksvall bleibt seinem fordernden, verkopften Ansatz treu: Die Djent-ige Prog-Extravaganza entfaltet sich erneut zwischen tiefem Stakkato-Riffing, unheimlich wirkenden Polyrhythmen und plötzlichen Attacken, die das marternde Moment aggressiv unterstreichen. Am anderen Ende des Spektrums sind weiterhin Melodien und atmosphärische Klänge zu hören, die für Dynamik und Abwechslung sorgen. Das Werk, dessen Titel sich mit „+ Wo der Wald unter den immergrünen Bäumen singt +“ übersetzen lässt, ist jedoch vor allem düster und bitter geprägt, wirkt stellenweise klaustrophobisch und letztlich ausweglos. Wer Pathos liebt, könnte VILDHJARTA attestieren, einen Spiegel der Zeit zu präsentieren, in der Unsicherheit, Chaos und Gewalt vorherrschen. Das rücksichtslos suchende Vorgehen der drei Schweden bleibt dennoch spannend. Alles an diesem dritten Album ist darauf ausgelegt, die Hörer aufzurütteln und ungute Gefühle hervorzurufen – so sehr, dass man alsbald unruhig wird. Für diejenigen, die es ebenso empfinden, stellt „+ där skogen sjunger under evighetens granar +“ ein hinterhältiges und verstörendes Werk dar, das ängstigt und viel verlangt.

(Century Media/Sony)