VISCERA – Carcinogenesis

Die britische Band tourt gemeinhin mit Kollegen wie Decapitated, Beyond Creation, Ingested, Lorna Shore und Despised Icon. Demnächst steht eine US-Rundreise mit Vulvodynia und To The Grave auf dem Programm. Diese Namen sollen und dürfen dazu dienen, das Spielfeld abzustecken, dass VISCERA beackern. Die 2019 gegründete Gruppe um Frontmann und Unique Leader-CEO Jamie Graham, ex-Sylosis und ex-Heart Of A Coward, präsentiert sich als Modern-Extrem-Kapelle mit Anspruch, Übersicht und Vermögen. Schon das 2020er Debüt „Obsidian“ ist als extrem, jedoch ebenfalls nachvollziehbar und teils enorm erinnerbar aufgefallen. Die neun Tracks von „Carcinogenesis“ überzeugen diesbezüglich mit noch mehr Mut und Qualität. Für VISCERA steht das Ergebnis im Mittelpunkt, nicht die Wahl der stilistischen oder spielerischen Mittel und schon gar nicht die transportierte Attitüde. MetalCore und Tech-Death finden ihren Platz und Raum im angriffslustigen Stil-Mix, doch prägend ist der Deathcore. Clean-Gesänge und tolle Melodie-Läufe lockern das Gesamtbild immer wieder auf, auch wenn das Zweitwerk beinhart angelegt ist. Jamie Graham ist ein Ausnahme-Frontmann, der auch VISCERA seinen Stempel aufdrückt. Seine Band-Kollegen können unter anderem Abhorrent Decimation, Martyr Defiled, Nervecell and Surfaces als Referenzen anführen und tragen ihren Teil zum Gelingen bei. Das Zweitwerk kommt vehement und tight, aber ebenfalls verspielt und selbstverständlich. Summa summarum steht ein beeindruckend starkes Album, das uneingeschränkt zu empfehlen ist – nicht allein für die Hörer-Klientel von Unique Leader.

(Unique Leader)