VOLTRON sichern sich den ersten Punkt für ihre treffende Selbstverortung als „Doomcore-Blutgrätsche“ – eine Umschreibung, die zu gut ist, um nicht wiederholt zu werden. Das Kalkül der Band geht auf, sowohl in ihrer künstlerischen Vision als auch in der Art und Weise, wie sie mit ihrer Musik umgehen. Seit über 23 Jahren perfektioniert das Berliner Quartett seine Methode: repetitiv, schleichend intensiviert, hinterrücks verstärkt, bis der Hörer völlig unvorbereitet getroffen wird – nur um dann umso härter einzuschlagen. Die acht Tracks von „The Slow Dying Of Light“ folgen genau diesem Prinzip. Sie wiegen den Zuhörer in scheinbarer Sicherheit, bevor die „Doomcore-Blutgrätsche“ plötzlich die komplette Atmosphäre umwirft. VOLTRON bleiben dabei häufig bewusst minimalistisch, was die Wirkung ihrer dunklen Klanglandschaften keineswegs schmälert. Heaviness kann auf viele Arten erzeugt werden – und die Berliner wissen, wie man sie auf das Wesentliche reduziert, um maximale Unheilsschwere zu entfalten. Nach dem kurzen Intro ,Fade In‘ (1:44 Minuten) unterschreitet keiner der folgenden Songs die 6:33-Minuten-Marke. Titel wie ,When I Was God‘, ,The Cobra Rides Again‘ und ,The End Of Sleep‘ setzen dabei die Richtung. VOLTRON spielen mit Assoziationen, führen sie gezielt ins Gegenteil und halten ihre Musik dabei stets dicht und druckvoll. Das Album enthält laut Band „Lieder über das Verschwinden, das Sterben und den Tod“ – und genau diese thematische Zerrissenheit, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht ist fast körperlich spürbar. Mit „The Slow Dying Of Light“ erschaffen VOLTRON eine klangliche Tiefenwirkung, die sich langsam, aber gnadenlos entfaltet – Songs, die nachhallen, erschüttern und nachwirken. Es ist ein Werk, das nicht nur durch seine kompromisslose Intensität, sondern auch durch seine atmosphärische Tiefe überzeugt.
(Eigenrelease/voltron-is-victory.de)