Die Dortmunder Gruppe ist zum Trio geschrumpft. Musikalisch geht das ebenfalls mit Veränderungen einher. Dem Grunde nach gibt es weniger Folk-Akzente als in der Vergangenheit und dafür eine klarere Fokussierung auf feinen Indie-Pop. Akustische Passagen und Singer/Songwriter-Anmutung bleiben prinzipiell erhalten, rücken allerdings in den Hintergrund. Die elektronischen Flächen und das Breitwand-Feeling scheinen im Zusammenspiel aufgewertet und für die Wirkung des Materials bestimmender. „Time To Lose Control“ punktet sowohl mit toller Atmosphäre als auch seinem zwingenden Pop-Appeal. Das Spiel von WALKING ON RIVERS fällt teilweise tanzbar und animierend, teils introvertiert und entrückt aus. In jeder Lage gibt es dabei viel Gefühl, kreativen Mut und den Blick über den Stil-Tellerrand hinaus. Die drei Dortmunder nehmen sich auf „Time To Lose Control“ die Freiheit, ihre Band in der reduzierten Dreierkonstellation neu zu entdecken und ihren Aktionsradius im neuen Line-Up abzustecken. Die sechs Stücke der MCD sind schon einmal richtig toll geworden und versprechen für die weitere Zukunft des Trios Großes.
(Eigenrelease / wor-store.de/merch)