Es scheint sich um das zweite Album der Band aus der deutschen Hauptstadt zu handeln. Dem bandcamp-Profil von WAY2FAR zufolge ist das Debüt „Shadows Of The Past“ 2021 erschienen. Angesichts der Tatsache, dass die Berliner seit 2013 bestehen, ist das Mehr an Produktivität positiv zu werten. Und tatsächlich: die neun Tracks von „Red Horizon“ punkten mit einer selbstverständlichen, bauchgesteuerten Heaviness, die sofort für die Gruppe einnimmt. Die Live-Orientierung des Materials ist offenbar. Der melodisch-schleppende Ansatz von WAY2FAR umfasst ein Spektrum zwischen Stoner- und Hardrock einerseits und Doom-igem Heavy Metal andererseits. Das sagt ebenfalls zu. Das Quintett um Frontfrau Heike stellt sein Schaffen unter das Banner „Female Fronted Melodic Metal“. Stimmt alles, aber was soll das „Female fronted“? Spielt so etwas überhaupt noch eine Rolle? Stattdessen sei besser darauf hingewiesen, dass die Einflüsse von WAY2FAR eher aus der Tradition von Metal beziehungsweise Rock als aus dessen Moderne stammen. Dazu passt die okkulte Anmutung etlicher Passagen. Die Berliner entwickeln auf „Red Horizon“ einen stimmigen Sound zwischen dicht-atmosphärischer Düsternis und direktem Metal-Rock. Ein intuitiv vonstatten gehendes Songwriting und die behutsame Synthie-Anreicherung verstehen sich dabei gewissermaßen von selbst. Eingestreute Gitarren-Soli ebenso. Die Songs sind aber vor allem von der charismatischen Stimme von Frontfrau Heike geprägt, die WAY2FAR ihren Stempel aufdrückt.
(Eigenrelease/way2far.bandcamp.com)
