WHEN PLAGUES COLLIDE – An Unbiblical Paradigm

Nach der 2017er Einstands-MCD „Shrine Of Hatred“ und dem ein Jahr später veröffentlichten Vollzeit-Debüt „Tutor Of The Dying“ legen die Belgier ihren dritten Daseinsnachweis vor. Die Band aus Zaventem wusste vom Start weg, welchen Extrem-Sound sie kultivieren will und arbeitet seit Mitte 2016 beständig an dessen Verbesserung. Der symphonisch aufgeladene Deathcore von WHEN PLAGUES COLLIDE ist dem von Gruppen wie Lorna Shore oder A Wake In Providence ähnlich. Im Unterschied zu ihren US-Kollegen setzen die belgischen Musiker allerdings konsequenter auf durchgezogenes Tempo. Ja, sicher, „An Unbiblical Paradigm“ bietet auch destruktive Breakdowns und Mosh-Parts, doch gefühlt lauscht man allein einem furiosen Temporitt. Anders formuliert: das acht Tracks umfassende Drittwerk wirkt vor allem angriffslustig kompakt, jedoch weniger variabel und kontrastreich, als es erforderlich wäre, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen oder gar wiedererkennbare Momente entstehen zu lassen. WHEN PLAGUES COLLIDE geht es offenkundig darum, als extrem und handwerklich versiert aufzufallen. Das sind sie auch, wobei die orchestralen Anreicherungen die Dichte der Songs weiter steigern. Die Belgier teilen vorbehaltlos aus und schonen sich nicht. Das zahlt auf die Thematik von „An Unbiblical Paradigm“ rund um die Schattenseiten und schlimmen Auswirkungen menschlichen Handels ein, über die man fraglos in Wut geraten oder schlicht frustriert sein kann. Abzüge in der B-Note gibt es dafür, dass nichts im Gedächtnis hängen bleibt, was WHEN PLAGUES COLLIDE und ihr Drittwerk jenseits des Moments des Hörens auszeichnet.

(Necktwister)