WOLVES AT THE GATE

Die Texte von WOLVES AT THE GATE kreisen stets um innere Konflikte und Rückschläge, doch niemals ohne einen Funken Hoffnung. Auf „Wasteland“ bleibt dieses zentrale Thema erhalten. Die Musiker aus Ohio wählen eine neue Perspektive, die sich nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch auf ihren Sound zwischen Post-Hardcore und Metalcore auswirkt.

Gitarrist und Sänger Steve Cobucci beschreibt die sechste Platte folgendermaßen: „„Wasteland“ ist eine Erzählung, die als Allegorie verfasst wurde. Das Album begleitet eine Figur, die den Versuch wagt, gesetzlos und egoistisch zu leben – doch dieser Lebensstil bringt natürliche Konsequenzen mit sich. Es geht um die Illusion, die eigene Moral selbst erschaffen zu können, um nach eigenen Regeln zu leben und die Existenz göttlicher Werte zu leugnen. Im Laufe dieser Erzählung wird deutlich, dass wir Menschen ähnliche Neigungen in uns tragen. Wir können uns nicht ewig vor der Wahrheit über uns selbst verstecken: Sie zeigt uns, dass wir zutiefst gebrochen sind und Heilung brauchen. Die Musikvideos und Kurzfilme, die wir für dieses Album produziert haben, unterstützen diese Erzählstruktur und helfen dabei, den dramaturgischen Verlauf der Geschichte weiterzuentwickeln. Durch Metaphern und Allegorien wird die Handlung vermittelt – doch das ist erst der Auftakt zu einer größeren Geschichte.“

Eine derart konzeptionelle Herangehensweise gab es bei WOLVES AT THE GATE bisher noch nicht in diesem Umfang. „Zum ersten Mal habe ich ganz bewusst geplant, wie das Album hinsichtlich der Erzählung, Songtexte und klanglichen Elemente aufgebaut sein soll“, bestätigt Steve. „Bereits früh im Schreibprozess erkannte ich, dass diese Songs sich von allem unterscheiden, was wir zuvor gemacht haben. Als ich mich intensiver mit der Thematik auseinandersetzte, entstand allmählich die Idee für die Handlung von „Wasteland“. Sobald dieser Funke verankert war, nahm ich mir die Zeit, eine grobe Skizze der Geschichte zu verfassen. Erst als die erzählerische Grundlage geschaffen war, kehrte ich zum Songwriting zurück und sorgte dafür, dass jedes Lied die Stimmung und zentrale Handlung reflektiert.“ Die Veränderung seiner Arbeitsweise fiel dem Musiker überraschend leicht. „Als kreativer Mensch ist man letztendlich nur durch die eigenen Ideen begrenzt. Deshalb fordere ich mich immer wieder heraus, neue kreative Welten zu erschließen“, sagt Steve. „In gewisser Weise hat sich meine Begeisterung für das Songwriting seit meinen Anfängen vertieft – doch in anderer Hinsicht ist sie gleich geblieben. Die Freude und die Aufregung, an einem neuen Song zu arbeiten, empfinde ich immer noch genauso intensiv wie damals als Teenager. Ich bin unheimlich dankbar, dass ich diese Leidenschaft auch nach all den Jahren als Musiker in mir bewahre. „Wasteland“ ist eine Weiterführung dieser Reise. Die Idee dahinter ist ein Gedanke, den ich als Musikfan in meiner Jugend gerne gehört hätte – und jetzt habe ich die Möglichkeit, ihn selbst zu verwirklichen.“

Auf Nachfrage vertieft Steve seine Gedanken: „Ich habe mich schon immer von Musik angezogen gefühlt, die melodische und dunklere Elemente miteinander verbindet“, erklärt er. „Mich fasziniert, wie diese beiden Komponenten verschmelzen und starke Emotionen hervorrufen. Vieles von dem, was ich schreibe, basiert auf persönlichen Erfahrungen. Es gibt nicht viele Künstler, mit deren Songtexten ich mich vollständig identifiziere. Zwar gibt es viele Musiker, die ich für äußerst talentierte Texter halte, doch nur selten sind es diejenigen, die meine persönlichen Lebenserfahrungen und Überzeugungen widerspiegeln. Was mich besonders antreibt, ist meine Leidenschaft dafür, Menschen zu helfen und die Schönheit des Evangeliums zu vermitteln. Das hat mein Leben am tiefsten geprägt. Der Moment, in dem ich zum Glauben kam und erkannte, dass Gott Mensch geworden ist, unter uns gelebt hat, uns gedient und für uns gesorgt hat – ja, sogar für unsere Sünden gelitten und gestorben ist und Sünde und Tod überwunden hat –, veränderte meine Perspektive grundlegend. Ich habe eine Liebe erfahren, die größer ist als alles, was ich je zuvor in dieser Welt gesehen habe. Und genau diese Geschichte möchte ich auf so viele verschiedene Arten erzählen, wie es mir nur möglich ist.“

Um dieses Konzept bestmöglich umzusetzen, haben WOLVES AT THE GATE ihr neues Album an mehreren Orten aufgenommen: in New Jersey, San Diego und Los Angeles. Die Produktion übernahm Steve gemeinsam mit einer prominenten Szenegröße. „Es ist herausfordernd, aus sich selbst herauszutreten und die eigenen Songs objektiv zu beurteilen. Als Band müssen wir lernen, aufeinander zu vertrauen, wenn es um die Beurteilung der einzelnen Stücke geht. Unsere letzten drei Alben haben wir vollständig in Eigenregie produziert, doch für „Wasteland“ haben wir erstmals mit Josh Gilbert von Spiritbox zusammengearbeitet. Seine frische Perspektive und kreativen Impulse waren eine wertvolle Bereicherung. Eine externe Meinung sowie eine alternative Sichtweise auf die Songs zu haben, war unglaublich hilfreich. Doch letztendlich bleibt immer eine entscheidende Frage: „Lieben wir es?“ Und wenn die Antwort ja lautet, dann ist das alles, was wir wissen müssen.“

Wolves At The Gate