Fans der Schweizer Heavyweights mussten sich lange in Geduld üben, doch nach der 2018 erschienenen Split mit Minsk hat das Warten endlich ein Ende: Mit „Bring Mirrors To The Surface“ meldet sich ZATOKREV mit einem neuen Album zurück – acht Tracks voller Intensität und Tiefgang. Der Titel erschließt sich nicht unmittelbar, sondern lädt zu Interpretationen ein und scheint mehrere Bedeutungsebenen zu besitzen. Damit spiegelt er perfekt die musikalische Philosophie des Quartetts aus Basel wider, deren Sound sich ebenfalls nicht sofort erfassen lässt, sondern tiefgründig und vielschichtig entfaltet. Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 verfolgt die Band eine klare künstlerische Vision: Sie erschaffen Klangräume, die universell gültige Dunkelheit transportieren, Emotionen vertonen und deren Übergang in Musik ohne Reibungsverluste ermöglichen. ZATOKREV agieren stets mit Bedacht, doch wenn es die Dynamik verlangt, können sie rigoros ausbrechen und mit gnadenlosem Tempo wuchtig austeilen. Häufig jedoch entfaltet sich ihre Musik langsamer und entfesselt durch repetitive, hypnotische Passagen eine unwiderstehliche Sogwirkung. Ihr Sound ist gleichermaßen grenzenlos wie präzise kalkuliert – gerne auch episch monströs. Einerseits entsteht ein düsterer Klangraum, der sich ausdehnt und seine eigene Gravitation entwickelt. Andererseits schafft es die Band scheinbar mühelos, ihr Publikum emotional zu fesseln und immer wieder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Diese Vielschichtigkeit ergibt sich aus den breitgefächerten musikalischen Interessen der Bandmitglieder, die in ihrem gemeinsamen Schaffen Elemente aus Sludge, Doom, Blackened Metal, Hardcore, Post- und Psychedelic-Rock miteinander verweben. Auf „Bring Mirrors To The Surface“ gibt es daher viel zu entdecken – und je intensiver man in das Album eintaucht, desto deutlicher wird, dass nichts so ist, wie es zunächst scheint. ZATOKREV bleiben ihrem Ansatz treu und liefern ein Comeback-Werk, das nicht nur musikalisch herausfordert, sondern auch emotional mitreißt und zum Nachdenken anregt. Kurzum: Ein Album, das erlebt werden will.
(Pelagic)