The Antichrist Imperium – Volume III – Satan In His Original Glory

Ähnlich wie die Band Voices werden THE ANTICHRIST IMPERIUM wohl auf ewig mit ihren Wurzeln verglichen werden. Beide Bands setzten sich personell aus ehemaligen oder aktiven Mitgliedern von Akercocke zusammen. Während Akercocke nach längerer Untätigkeit ebenso wieder aktiv sind, mag sich für den einen oder anderen durchaus die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Band wie THE ANTICHRIST IMPERIUM stellen. Während das Debüt für mich seinerzeit zwar technisch über jeden Zweifel erhaben war, aber die Songs so etwas wie Stringenz und Griffigkeit vermissen ließen ist es nun spannend zu sehen, wie sich Album Nummer drei schlägt. Eine Antwort gibt „Volume III – Satan In His Original Glory“ schon mit den ersten Takten: In die Avantgarde-Kerbe, so wie es Voices auf den letzten beiden Alben vorgelegt haben, schlägt dieses Album nicht. Der Opener ‚The Sweetest Juice‘ zeigt im Gegensatz zu einem eher schwächlichen Ableger von Akercocke indes eine deutlich gereifte Band mit ebenso deutlicherem Death Metal – Anteil. Dies dürfte nicht zuletzt am Gitarristen Matt Wilcock liegen, der sich hier hörbar austobt. Der rote Faden des eher plakativ angelegten Satanismus bleibt hier natürlich erhalten. Musikalisch sind THE ANTICHRIST IMPERIUM nach wie vor schwer auszurechnen. Während der Fokus nach wie vor auf Death Metal liegt, ist das QUARTETT klug genug es nicht bei reinem musikalischen Extremismus zu belassen. Der Wechsel aus ruhigen Passagen mit klarem Gesang mit heftigen Death Metal – Passagen, kurze Einsprengsel genreuntypischer, atmosphärischer Parts sorgt für einen hohen Abwechslungsfaktor. Am ehesten erinnert mich die Mischung tatsächlich an Alben wie „Antichrist“ von Akercocke. Während jene mittlerweile ein bisschen angestaubt klingen, retten THE ANTICHRIST IMPERIUM diese Musik ins Jahr 2022. Das magere, eher konventionelle Songwriting des Debüts ist nicht mehr zu bemängeln. Mehr noch, Dank überlangen Songs, die Raum und Zeit für weite Bögen geben, gelingt der Spagat zwischen Experimenten, brutalem Death Metal und beinahe als Oldschool zu bezeichnenden Black Metal – Anleihen. Eine homogen agierende Band mit außergewöhnlichen Anlagen. Um den Bogen zurück zu schlagen: Wenn Alben wie dieses aus dem Spannungsfeld nunmehr dreier Bands entspringen, dann dürften Voices, Akercocke und eben THE ANTICHRIST IMPERIUM uns auch noch in den nächsten Jahren mit hochqualitativer Musik versorgen.

(Apocalyptic Witchcraft)