EIDOLA – Mend

Verspielt, variantenreich und aufregend – so gestaltet sich der sechste Longplayer der Gruppe aus Salt Lake City. Wie sollte es auch anders sein? Wer die sechsköpfige Band aus Utah kennt, weiß um ihre überbordende Kreativität und ihren aufwiegelnden Vorwärtsdrang. Neben den regulären Scheiben von EIDOLA sind zwei der Alben auch nochmal gesondert rein instrumental erschienen. Mit Gesang sind der Spaß und die Hit-Dichte noch größer. Doch die Musiker verstehen sich auch darauf gekonnt, ohne Vocals anzuteasern, zu fesseln und zu unterhalten. Ob man EIDOLA dabei nun eher als Post-Hardcore oder Prog-Rock versteht, ist von nachgelagerter Bedeutung, solange man den Musikern zugesteht, famos experimentell unterwegs zu sein und gleichzeitig eine lässige Poppigkeit an den Tag zu legen, die sie nicht minder auszeichnet. Die sechsköpfige Gruppe tritt mit drei Gitarristen an und nutzt die sich daraus ergebenen Möglichkeiten. „Mend“ klingt jederzeit leicht und schmeichelnd, ist kompositorisch aber das genaue Gegenteil. EIDOLA frickeln amtlich und gehen in ihren Kompositionen bis in die letzten Details hinein, behalten aber stets das übergeordnete Gesamtbild im Auge und zeigen sich bestrebt, in jedem Song eine starke Hookline zu haben. So etwas nennt sich ganzheitliche Musikalität, auch wenn die Formation aus Salt Lake City eine musikalische Wundertüte ist, deren Spiel weder zu antizipieren noch wirklich zu fassen ist. An der Großartigkeit von EIDOLA besteht nicht der geringste Zweifel.

(Blue Swan/Rise)