Die Band aus Philadelphia gilt als ausgesprochen experimentell und progressiv-chaotisch. Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass KAONASHI auf „I Want To Go Home“ so zugänglich wie nie zuvor klingt – allerdings nur, wenn man bereit ist, sich auf den sprunghaften Stil der Gruppe einzulassen.
„Früher habe ich Songs wie Collagen behandelt und mich je nach Songteil von ganz unterschiedlichen Bands inspirieren lassen“, erklärt Frontmann Peter. „Daran hat sich bis heute nichts geändert – im Gegenteil: Je vielseitiger wir wurden, desto stärker ist dieser Ansatz geworden. Musik ist für mich eine Möglichkeit, etwas zu erschaffen, mit dem Menschen wachsen können. Das habe ich selbst erfahren, und ich sehe es als Privileg.“ Zur Zeit von „Dear Lemon House, You Ruined Me: Senior Year“ bezeichneten sich die Musiker als Emo-Mathcore. Inhaltlich führen sie ihr Konzept konsequent fort – stilistisch aber schöpft die US-Kombo noch mutiger aus dem Vollen. Sie präsentiert sich als stilistische Wundertüte, die sich jeder Erwartung entzieht.
„Wir leben in einer Post-Everything-Ära“, stellt Rono fest. „Alles, was bleibt, ist, Elemente aus den 1980ern oder 90ern in extremere Formen zu überführen. Doch mit KAONASHI möchte ich nicht bloß nachahmen, sondern Neues schaffen. Als ich SABELLA und OMERTA zum ersten Mal hörte, hatte ich dasselbe Gefühl wie damals bei COHEED AND CAMBRIA oder CIRCA SURVIVE – Klänge, die ich so noch nie gehört hatte. Ich bin überzeugt, dass wir trotz dieser Post-Welt noch immer das Potenzial haben, etwas wirklich Neues zu kreieren. Und genau hier sehe ich KAONASHIs Rolle.“ Die Songs auf „I Want To Go Home“ sind auffällig und unvorhersehbar, weil die Band Elemente aus Hardcore, Mathrock, Chaos, Post-Hardcore, MetalCore sowie Djent und Progressive miteinander verbindet – mutig, frei und ungezügelt:
„Was wir mit KAONASHI machen, ist definitiv anders – und das ist auch bewusst so gewählt“, betont Peter. „Noch wichtiger ist uns jedoch die Qualität. Wir wollen nicht bloß anders sein, sondern setzen auf großartige Songs und intensive Live-Erlebnisse. Innovation ist ein Teil unserer Identität, aber im Kern geht es uns darum, Musik mit Substanz zu schaffen. Wir orientieren uns nicht an Trends, sondern bleiben konsequent wir selbst.“ Dabei gehört es für KAONASHI dazu, Risiken einzugehen und sich emotional zu verausgaben: „Wir glauben daran, dass man sich mit ganzem Herzen hingeben muss“, sagt Peter. „Je mehr wir von uns selbst in unsere Musik einfließen lassen, desto nachhaltiger und wirkungsvoller wird sie. Unser Ziel ist es, so ehrlich und unverfälscht wie möglich zu sein. Das ist es, was unsere Musik ausmacht.“
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