DESASTER – Kill All Idols

Die Ursprünge der Koblenzer Band DESASTER reichen bis ins Jahr 1988 zurück. Zwar legte die Gruppe in ihren Anfangsjahren eine kurze Pause ein, doch wer sich über mehr als 35 Jahre kompromisslos durch die Tiefen des Metal-Underground spielt, verdient ohne jeden Zweifel den Status einer Institution. Mit ihrem zehnten Longplayer „Kill All Idols“ unterstreichen DESASTER diesen Anspruch einmal mehr und liefern ein Werk, das sowohl Tradition als auch Weiterentwicklung zelebriert. Musikalisch bleibt das Fundament fest im Spannungsfeld von Black- und Thrash-Metal verankert, doch die Band erweitert den gewohnten Rahmen um melodische Facetten und ein bemerkenswert durchdachtes Songwriting. Jeder Track wirkt klar strukturiert, besitzt eine rohe Eingängigkeit und lädt dazu ein, tief in die düstere Welt der Band einzutauchen. Der Nachfolger von „Churches Without Saints“ aus dem Jahr 2021 knüpft nahtlos an den Vorgänger an, geht dabei aber auch neue Wege: Das Crossover-Potenzial wird stärker betont und überwindet die Grenzen zwischen den klassischen Genres, ohne den ursprünglichen Spirit der Band zu verwässern. DESASTER schaffen eine geschickte Balance zwischen geradlinigen, kompromisslosen Tracks und atmosphärisch ausgefeilteren Kompositionen, was dem Album einen zusätzlichen Spannungsbogen verleiht. Diese Mischung sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern auch für einen hohen Unterhaltungswert. „Kill All Idols“ bietet eine Vielzahl mitreißender Hymnen, die man schnell abfeiert. Was will man mehr – genau.

(Metal Blade)