Die Kieler Band GIANT HAZE präsentiert mit ihrem Debüt-Album „Cosmic Mother“ einen kraftvollen Einstieg in die Welt des Heavy- und Stoner-Rock. Obwohl die vier Musiker erst seit kurzer Zeit gemeinsam unter diesem Namen auftreten, wirkt das Album erstaunlich ausgereift und selbstbewusst. Kein Wunder, wo die Beteiligten parallel auch eine Kyuss-Tribute-Gruppe am Laufen haben und zudem viel Wertschätzung für Fu Manchu und Misfits durchblicken lassen. Die musikalischen Wurzeln reichen tief in die 1990er Jahre, sind geprägt von Desert-Rock, Grunge und Punk, was sich deutlich im Sound widerspiegelt. Der Vollzeit-Einstand der Norddeutschen entfaltet einen warmen, Fuzz-geladenen Klang mit Vintage-Charme, der zwischen geradliniger Härte und melodischer Zugänglichkeit pendelt. Die Songs sind organisch gewachsen und dem Vernehmen nach oft aus Jam-Sessions entstanden. Jeder Track bringt eine eigene Atmosphäre mit, mal aggressiv und treibend, mal mystisch und melancholisch. Dabei bleibt die Produktion bewusst analog und roh, was „Cosmic Mother“ eine authentische Tiefe verleiht. Die Band versteht es, verschiedene Einflüsse zu einem mitnehmenden, live-tauglichen Stil zu verweben. Elemente aus Doom, Sludge, Krautrock und Space Rock fließen ebenso ein wie die Energie des Hardcore und Punk. Diese Vielseitigkeit zeigt sich in der Struktur der Songs, die sich frei entfalten und stilistische Grenzen bewusst überschreiten. Der Gesang fügt sich dabei als weiteres Instrument in den Gesamtklang ein und trägt zur dichten Atmosphäre bei. „Cosmic Mother“ ist ein Debüt, das kompromisslos und ehrlich klingt. GIANT HAZE liefern ein Album, das sowohl im Moshpit als auch beim entspannten Hören funktioniert. Es ist laut, intensiv und voller Charakter.

(Tonzonen)