Bereits im Frühjahr 2023 meldeten sich BLESSTHEFALL mit einer ersten Single aus ihrer selbst gewählten Auszeit zurück. Doch bis zur Veröffentlichung von „Gallows“ verging mehr Zeit als erwartet. Der siebte Longplayer der Band und Nachfolger des 2018 erschienenen „Hard Feelings“ ließ ganze sieben Jahre auf sich warten – eine lange Phase der Stille, die nun mit Nachdruck durchbrochen wird. Was sofort ins Ohr fällt: „Gallows“ klingt frisch, energiegeladen und voller Tatendrang. Die Produktion ist druckvoll, die Arrangements präzise, und die Songs strahlen eine neue Entschlossenheit aus. Es ist das Comeback einer Band, die sich ihrer Stärken bewusst ist und keine Angst davor hat, diese offensiv zu präsentieren. Der bereits vorab veröffentlichte Opener ,mallxcore‘ ist dafür exemplarisch: ein provokantes Statement, das sich direkt an Kritiker des MetalCore-Genres und der Band selbst richtet. Frontmann Beau Bokan setzt hier ein klares Zeichen – laut, selbstbewusst und kompromisslos. Stilistisch bleibt BLESSTHEFALL ihrer bewährten Mischung aus Post-Hardcore und MetalCore treu. Genau das wollen Fans hören: kraftvolle Breakdowns, hymnische Refrains, poppige Hooks und emotionale Tiefe. Die Band aus Phoenix versteht es, diese Elemente geschickt zu kombinieren und dabei sowohl Eingängigkeit als auch Härte zu liefern. Gastbeiträge von Mitgliedern von Story Of The Year, Alpha Wolf und Caskets fügen sich nahtlos in das Klangbild ein und erweitern die stilistische Bandbreite, ohne den roten Faden zu verlieren. Die zehn Tracks auf „Gallows“ markieren nicht nur ein starkes Comeback, sondern auch eine Weiterentwicklung. BLESSTHEFALL klingen gereift, aber nicht gezähmt – reflektiert, aber keineswegs zurückhaltend. Die Platte ist ein Statement: für die eigene Relevanz, für das Genre und für eine Band, die sich nach Jahren der Stille eindrucksvoll zurückmeldet.
(Rise)