Mit „Spirit!“ präsentiert HUNNY ein Album, das sich kompromisslos der kreativen Freiheit verschreibt. Der Longplayer markiert einen Wendepunkt: Frontmann Jason Yarger führt das Projekt nun allein weiter und nutzt die Gelegenheit, sich von alten Strukturen zu lösen. Das Ergebnis ist ein energiegeladenes, verspieltes Werk, das weiterhin zwischen Indie-Rock, Post-Punk und Synth-Pop liegt und dabei stets überraschend und quirlig bleibt. Die 15 Tracks des Drittwerks sind geprägt von spontanen Ideen, die Yarger größtenteils in seinem Heimstudio in Los Angeles aufgenommen hat. Der frühere Bassist Kevin Grimmett war an der Produktion ebenfalls mit beteiligt. Joey Anderson hat das Schlagzeug eingespielt, auch wenn er nicht mehr offizielles Mitglied von HUNNY ist. Komplett im Alleingang ist Jason also doch nicht unterwegs. Die Songs wirken dennoch wie Momentaufnahmen, mal skurril, mal introspektiv, oft mit einem Augenzwinkern. Ob absurde Alltagsszenen, persönliche Eigenheiten oder bissige Kommentare zum digitalen Wahnsinn: die Texte balancieren gekonnt zwischen Humor und Tiefgang. Musikalisch bleibt HUNNY seinem Stil treu, erweitert ihn aber um neue Facetten: Mitsing-Refrains, glitzernde Synths und Garage-Rock-Elemente treffen auf verspielte Produktion und unkonventionelle Song-Strukturen. „Spirit!“ ist kein Neuanfang im klassischen Sinne, sondern eine Weiterentwicklung, ein Album, das sich nicht festlegen will und gerade deshalb so authentisch wirkt. HUNNY klingt hier umtriebiger denn je und beweist, dass musikalische Identität nicht durch Genre-Grenzen definiert werden muss.
(Epitaph/Indigo)