BLOOD COURT – The Burial

Werden Plattencover heutzutage eigentlich immer noch indiziert? Falls ja, dürfte das Zweitwerk von BLOOD COURT diesem Schicksal kaum entgehen. Denn beim nordhessischen Zweiergespann geht es in jeder Hinsicht bluttriefend, kompromisslos und gewalttätig zu. Schon die Songtitel – ,Mutilate‘, ,The Burial‘, ,The Entrance‘, ,Blood Mill‘, ,Father Cannibal‘, ,Dismemberment Command‘, ,Angel’s Bloodshed‘ und ,The Impaler‘ – sprechen eine eindeutige Sprache und lassen keinen Zweifel daran, wohin die Reise führt. Der Acht-Tracker wird zudem durch zwei Bonus-Cover ergänzt, die perfekt ins Bild passen: ,I Cum Blood‘ von Cannibal Corpse und ,The Crippler‘ von Sodom. Letzteres überrascht mit einem besonderen Gastauftritt: Sabina Classen, die charismatische Frontfrau der Thrash-Legende Holy Moses, verleiht dem Stück eine zusätzliche Dimension und sorgt für den größten Aha-Effekt der Platte. Abgesehen davon wüten BLOOD COURT über die rund halbstündige Spielzeit ohne Unterlass und mit enormem Druck. Das Brutalo-Spiel des Kasseler Duos ist im besten Fall als kompakt, verdichtet und gnadenlos direkt zu beschreiben. Multi-Instrumentalist Stefan Muñoz und Frontmann Michael Vössing setzen alles daran, ein rohes, gewalttätiges Death-Metal-Werk zu erschaffen – von Spielart-Fans für Spielart-Fans. Die Energie ist unbestreitbar, die Intensität konstant hoch, und die Platte wirkt wie ein einziger Schlag ins Gesicht. Dass sich die einzelnen Songs dabei nicht immer klar voneinander absetzen, stört die Gruppe nicht im Geringsten. Im Gegenteil: BLOOD COURT verfolgen eine kompromisslose Linie, die auf maximale Härte und Direktheit setzt. Doch jenseits der Cover-Stücke bleibt ein eher monotoner Eindruck zurück. Die Band weiß jedoch genau, was sie tut und liefert ein Werk, das in seiner Brutalität konsequent und in seiner Zielstrebigkeit absolut authentisch ist.

(Eigenrelease/bloodcourtofficial.bandcamp.com)