DOOMHERRE – Plaguelords

Wie heißt es doch so treffend bei Bandcamp: „Classic Doom From The North!“ – und genau das, nichts weniger, liefern und zelebrieren DOOMHERRE. Der Name ist Programm, denn „Doomherre“ lässt sich mit „Herr des Doom“ übersetzen und verweist auf die kompromisslose Haltung des Trios aus Stockholm. Subtilität ist hier fehl am Platz: Die Band huldigt ihren Riffs mit einer Inbrunst, die keine Zweifel daran lässt, dass sie sich voll und ganz dem schweren Klang verschrieben hat. Das Line-up besteht aus Gitarrist und Sänger Victor Takala (Eyekon, The Broke, ehemaliger Live-Session-Musiker für Katatonia), Bassist Max Collin (Votary, Blindfold, Lobotomy, Scars) sowie Schlagzeuger Daniel Strachal (Blindfold, Lobotomy, Brainwarp, ex-Nihilist). Gemeinsam formen sie eine Einheit, die sich ganz dem klassischen Doom verschrieben hat, ohne dabei in bloße Nostalgie zu verfallen. Schon das Debüt „Bonegoat“ von 2023 zeigte eindrucksvoll, wie gut die Mischung aus düster-schleppenden Klanglandschaften und zeitgemäßer Produktion funktioniert. Mit dem Nachfolger „Plaguelords“ gelingt es DOOMHERRE nun, diese Formel noch weiter zu verfeinern und zu verdichten. Die neun Songs des Albums sind eine Hommage an die großen Namen des Genres – Trouble, Candlemass, The Obsessed und Sleep – und zugleich ein eigenständiges Werk, das die Essenz des Doom in die Gegenwart transportiert. Innovation im klassischen Sinn ist dabei nicht das Ziel; vielmehr geht es um das Erschaffen eines erdigen, organischen Heavy-Sounds, der Seele und Abgründe gleichermaßen offenbart. „Plaguelords“, von der Band selbst produziert, ist genau das: ein Werk voller Authentizität, das die rohe Kraft des Genres mit einer klaren Handschrift versieht. Die Stockholmer klingen latent bedrohlich, brachial dicht und zugleich anmutig bis bombastisch – eine Spannweite, die im Doom-Genre Tradition hat, von DOOMHERRE jedoch mit besonderem Gespür umgesetzt wird. Ihre Songs entwickeln sich langsam, bauen Spannung auf und entladen sich in mächtigen Riffs. Dabei beweisen die Musiker ein feines Gespür dafür, wann Wiederholung hypnotische Wirkung entfaltet und wann zusätzliche musikalische Elemente nötig sind, um die größtmögliche Intensität zu erreichen. Mit „Plaguelords“ unterstreichen DOOMHERRE eindrucksvoll, dass sie nicht nur Erben einer langen Doom-Tradition sind, sondern auch deren würdige Weiterführer. Ihr Sound ist ein Monument aus Schwere, Atmosphäre und Hingabe.

(Skatbo)