Golgothan – Leech

Die Anzahl an wirklich guten Death Metal Alben die unserer Tage in den Äther gepustet werden, ist wirklich überschaubar. Zumindest aus meiner Perspektive. Der Trend zu beinahe unhörbarem Gebolze, dass nur noch einer künstlerischen Fingerschau gleicht, war zunächst sicher interessant, bald nur noch ermüdend. Gut, dass es daneben auch noch Bands wie GOLGOTHAN gibt. Nicht, dass die Jungs aus Lafayette ihre Instrumente nicht bedienen könnten. Ganz im Gegenteil. Dennoch geraten GOLGOTHAN nie in den Verdacht ihre Minderwertigkeitskomplexe notdürftig mit Songs zu kaschieren. Stattdessen gibt es hier eine recht gelungene Mischung aus Death Metal und Black Metal. Sozusagen schwarzer Black Metal. Das erinnert spontan ein bisschen an das, was die Genregröße Aborted auf den letzten Veröffentlichungen präsentiert hat. Gleichzeitig groovt man gerne auch einmal am unteren Ende der Geschwindigkeitsskala, so dass man heute große Bands wie Whitechapel denken muss, auch wenn jene mittlerweile einen etwas anderen Kurs fahren. Letztlich könnte man das Gebretter auf „Leech“ als modernen Death Metal betiteln. Dies soll nichts anderes heißen, als dass man soundtechnisch weit weg von klassischem Florida-Sound. Ebenso wird man hier schwedisches Elchgebretter vergeblich suchen. Für mich sind GOLGOTHAN immer dann richtig gut, wenn sie Death Metal spielen. Nicht rechts gucken, nicht links gucken. Nicht auf das schielen, was andere Bands in letzter Zeit so gemacht haben. Einfach nur brutales Riffing und heftige Abfahrten. Eben wie Aborted mit leicht verringertem Technikansatz. „Leech“ ist somit ein prächtig heftiges Album moderner Machart und dürfte unter den Jüngern der Bands der aktuellen Generation sicher seine Abnehmer finden.

(Lacerated Enemy Records)